Titelthema
Editorial
CityReformation

Liebe Leser,

Andreas Osiander zeigt Hans Sachs ein Porträt von Martin Luther vor der Silhouette unserer Citykirchen – ein verfremdetes Detail aus Friedrich Wanderers (1840-1910) Bild „Nürnberg als Bewahrerin der Reichskleinodien“.

Die reformatorische Bewegung war ein städtisches Ereignis und Nürnberg ihr „Auge und Ohr“ (Martin Luther). In Zeiten des Umbruchs und der Verunsicherung fanden die Menschen getragen von ihrer durch Martin Luther gewonnenen Glaubensgewissheit zu neuen Strukturen in Kirche und Stadt.

Der Architekturhistoriker Vittorio Magnago Lampugnani beschreibt Städte als Schatzkästchen (S. 4).

Welche reformatorischen Schätze bewahren wir also in Nürnberg?

Wir werfen in dieser Ausgabe auf der einen Seite Schlaglichter auf zentrale Persönlichkeiten der Reformationszeit, ihre Wirkungs- und Gedächtnisorte (S. 6 – 15) und
laden neben dem reichen Führungsangebot zu einem eigenständigen Stadtbummel (S. 16) ein.

 

Gleichzeitig bleibt es aber die besondere Aufgabe der Citykirchen, sich als Zukunftswerkstätten in den Gestaltungsprozess der Stadt mit einzubringen, mitzuarbeiten an Leib, Geist und Seele der Stadt, zum Wohl ihrer Bürgerinnen und Bürger. Das ist der Anspruch, vor dem auf der anderen Seite Entwicklungsprozesse unserer Citykirchen (S. 18) und Landeskirche (S. 20) zu verstehen sind, bis hin zu ganz konkreten Absprachen mit (S. 22) und Gestaltungsideen in der Stadt (S. 24).

Die eigentliche reformatio, auf die wir hoffen, wird aber durch die Feste der kommenden Wochen deutlich: den Weg durch den Tod ins Leben mit Ostern. Und Pfingsten, das Fest der Kirche, feiern wir im Reformationsjahr als zentrales ökumenisches Fest in der City (S. 32).

Eine angenehme Lektüre und rege Teilnahme an den zahlreichen Terminen und Veranstaltungen wünscht Ihnen und uns
Ihr

Martin Brons