Cityreformation damals
Einblick in die Geschichte – II.
Die Nürnberger Religionsgespräche

Im Frühjahr 1525 fiel in Nürnberg die Entscheidung, sich fortan an den Lehren Martin Luthers zu orientieren. Diese Entscheidung machte sich der Rat der Stadt nicht leicht, hing doch nicht nur das Verhältnis zum weiterhin katholischen Kaiser, sondern vor allem das eigene Seelenheil wie auch das der Stadtbürger von der Entscheidung für die „rechte Lehre“ ab.

Um eine geradezu wissenschaftliche Entscheidungsgrundlage zu schaffen, fanden deshalb im März 1525 mehrere Religionsgespräche im Rathaussaal statt, bei denen Vertreter der „alten“ und der „neuen“ Lehre miteinander diskutieren sollten.
Aber nicht nur im Rathaus, sondern auch davor war die richtige Art zu glauben das große Thema: So versammelte sich eine große Menschenmenge vorwiegend pro-lutherischer Stadtbürger vor dem Rathaus und forderten lautstark, dass die drinnen disputierenden Mönche aus den Fenstern geworfen werden sollten.

Diese kurze Geschichte zeigt, wie sehr die Religion und die Angst um das eigene Seelenheil die mittelalterlichen Menschen in Nürnberg bewegten.

Weitere Informationen unter:
www.geschichte-fuer-alle.de

Tipp

Am Samstag, 22. April, 19.00 bis 21.30 nehmen im historischen Rathaussaal Vertreter der Weltreligionen Stellung zum Spannungsfeld „Wahrheitsanspruch und Dialog“
Kosten: € 4,- pro Person