Kunst
Christliche Symbole zum Thema Tod und Auferstehung
SCHNECKE

Einzelne Schneckenarten ziehen sich im Herbst in ihr Haus zurück, verschließen dieses durch einen Kalkdeckel und verlieren ihre Körperflüssigkeit. So kann der Eindruck entstehen, die Schnecke lebe nicht mehr. Im Frühling ist jedoch Überraschendes zu beobachten: der Verschluss des Schneckenhauses bricht auf – und die Schnecke kriecht wieder ins Freie. Dieses Naturphänomen erinnert das Christentum an die Ostergeschichte, in der Jesu Leichnam in ein Grab gelegt wurde, das man durch einen Stein verschloss. Einige Tage später stellte man fest, dass der Stein weggewälzt und Jesus nicht mehr auffindbar war. Deshalb wurde die Schnecke zum Symbol der Auferstehung – in Nürnberg übergroß abgebildet am Sebaldusgrab.

 

Text: Petra Seegets