Titelthema
Und dazwischen Zwischenräume
Eingangsportal im Nordturm von St. Sebald

St. Sebald

Da muss man durch.

Wer die Sebalduskirche von innen sehen möchte, muss hindurch:

Durch das schwere Eingangsportal im Nordturm in den „Zwischenraum“. Vom Sonnenlicht draußen noch geblendet tritt man ein in den recht dunklen Eingangsbereich. Kaum einen Schritt geht es vorwärts. Denn die entgegenkommende chinesische Touristengruppe hat es eilig, die Kirche nach der Führung wieder zu verlassen. Hinter einem aber stauen sich die nächsten Gäste.
Dann die innere Glastüre öffnen.
Und schon geht der Blick in die Weite und Höhe der Kirche, keine Enge, kein Gedränge mehr.

 

„Wie ein Geburtskanal, nur belebter“, so nannte einer mal augenzwinkernd diesen Durchgang, unseren „Zwischenraum“.

Dahinter wird es hell, weit und schön. Man fühlt sich frei und staunt. Von der einen in die andere Welt. Aus der belebten Stadt hinein in die Stille und Schönheit der Kirche.

Da muss man eben durch.

Text: Annette Lichtenfeld
Foto: Madame Privé