Drei Fragen an Matthias Ank
Von ruhigen Schmetterlingen und hungrigen Tenören

Drei Fragen an Matthias Ank, Kirchenmusikdirektor und Chorleiter an St. Lorenz, über seine Beziehung zur Musik, Chorerlebnisse und mehr.

1. Was löst Musik bei Ihnen aus?

Je nach Situation, Zeit, Verfassung und Musik: Freude, Gelassenheit, Wut, Nervosität, Melancholie, Begeisterung…
Wichtig sind aber auch Zeiten ohne Musik. Den langjährigen Solo-Pauker der Berliner Philharmoniker, der Schmetterlinge sammelt „weil die so schön ruhig sind“, kann ich verstehen.

2. Ihr lustigstes/schönstes Chorerlebnis?

Das gibt es so nicht. Einfallen tut mir aber das von einem Tenor versehentlich zweimal bestellte – und dann auch pflichtbewusst verschlungene – doppelte Mittagessen auf einer Chorreise nach Mecklenburg die nicht vom Mesner, sondern vom Staatsschutz für den Bachchor zu öffnende Westempore des Veitsdoms in Prag; die Tränen in den Augen der Zuhörer bei „Der Mond ist aufgegangen“ zum Abschluss eines Vokalensemblekonzerts in Grado (Italien) oder der großartige Einsatz des Bachchors bei der szenischen Matthäus-
Passion in diesem Jahr.

3. Chor ist viel mehr als Musik, weil…

… unterschiedlichste Menschen sich gemeinsam einer Sache widmen: miteinander arbeiten, entdecken, artikulieren, gestalten, klingen. Nicht zu vergessen: lachen, reden, helfen, feiern.