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Wie kann unsere Nürnberger Innenstadt aufblühen?
Aufblühen mit dem Oberbürgermeister

Während der Aktion LORENZ GRÜN hatte der Oberbürgermeister (OB) im letzten Spätsommer richtig Lust auf Stadtbegrünung in der Innenstadt gemacht. Und jetzt legt er nach: „Das klappt auch in einer mittelalterlichen Stadt und das ist wichtiger als je“. Gerade jetzt bekommt das Thema Aufenthaltsqualität ganz neue Bedeutung, wenn wir überlegen, wie wir das Thema Einkaufsstadt neu erfinden. Nach dem Lockdown wird das Einkaufsverhalten sicher nicht wieder wie vorher sein. Menschen werden weniger zum gezielten Einkaufen, dafür mehr zum Bummeln und Leben-Genießen in die Stadt gehen. Darum will Marcus König die Aufenthaltsqualität in Nürnberg spürbar erhöhen. LORENZ GRÜN habe fast alle begeistert, wie er feststellt: „Wir müssen uns viel öfter etwas trauen.“ Mehr Mut zu Projekten in der Hoffnung haben, dass dann auch ein Teil davon dauerhaft werden kann … und die Leute dann zu der attraktiven Mischung aus Grün und Kultur und Lebensgenuss in die Stadt kommen.

Dabei ist uns schnell aufgefallen, dass es nur gemeinsam geht. „Jan Martin Depner muss wie bei LORENZ GRÜN auch gelegentlich mitgießen …“  Und diese wunderbare Initiative, die in diesem Jahr wieder auf dem Lorenzer Platz stattfinden wird und bei der Daniela Bock wieder vorne dabei ist … „die muss Schule machen!“ sagt Marcus König. „Nürnberg muss aufblühen!“. 

Und dann müssen wir dieses Aufblühen auch schützen, mit positiver Energie verknüpfen, sagt Daniela Bock. „Dann kann es fliegen.“ 

Der OB freut sich, dass die Kirche dabei ist, „das ist unsers!“ zu sagen. Allein kann die Stadt es nicht stemmen. Es muss sich das Gefühl durchsetzen: Es ist unser Aufblühen, unsere Lebensqualität, unser Grün! Nachdem ich nochmal von der Freude berichtet habe, aktiv aus der Kirche in die Stadt hineingewirkt zu haben, bestätigt Marcus König: Wir brauchen alle Innenstadtkirchen. „Wir sollten nicht vergessen: Geschichtlich waren Kirchen die Impulsgeber neben den Patriziern unserer schönen Stadt!“ Nachdenklich fragt er, ob wir als Christen uns zu sehr versteckt hätten. „Das ist jetzt nicht mehr die Zeit dazu, sich mit sich selbst zu beschäftigen!“ Kirche muss Impulsgeber für das Aufblühen der Stadt sein und bleiben.

Ich fand mutig, dass Marcus König sagte, dass jede Zeit und jede Epoche ihre Spuren hinterlassen würde. „Und wenn wir in unserer Zeit die Stadt grüner machen und die Lebensqualität in dieser mittelalterlichen Stadt aufwerten, – mit Grün, mit zeitgemäßen Ideen – dann kann das nicht verkehrt sein.“

Wir haben uns dann noch erkundigt, woher der Bürgermeister und Mensch seine Kraft hernimmt. Was bringt Marcus König zum Blühen?  Seine Antwort war, dass er viele Kraftquellen habe. Etwa Spaß daran, mit anderen Dinge zu gestalten und zu verändern. Es baue auf, Sachen hinzubekommen. Beten, sich mal ruhig auf den Boden zu legen, Joggen zu gehen, die Familie zu genießen … Wie sein Vorgänger wolle er unbedingt er selbst bleiben.

Und unsere letzte Schleife zum Thema des Heftes hat unser OB mit Sätzen wie diesen beendet: „Wir brauchen diese Kraft des Frühlings. Da müssen wir hinschauen und uns aufmuntern lassen. Corona wird uns lange herausfordern. Wir brauchen die Kraft der Knospen, dieses: ‚Ach, schau mal, aus diesem alten Ast kommt auch wieder was raus!‘ Wir müssen immer daran glauben, dass jederzeit etwas Neues aufblühen kann.“

Text und Artikelfoto: Jan Martin Depner
Porträts: Christine Dierenbach / Stadt Nürnberg für das Bürgermeisteramt und Madame Privé