Liebe Leserin, lieber Leser,

wie klingt es eigentlich, wenn Engel grüßen?

„Sei gegrüßt du Begnadete(r) – der Herr ist mit dir!“ – mit diesen Worten jedenfalls wendet sich der Erzengel Gabriel in der biblischen Weihnachtserzählung an Maria, die Mutter Jesu. Das war damals schon ein außergewöhnlicher Gruß. Marias Überraschung hat der Künstler Veit Stoß im Lorenzer Engelsgruß genial in Szene gesetzt. Auch zum 500. Geburtstag wirkt das Kunstwerk immer noch faszinierend lebendig. Susanne Bammessel nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise zum „englischen Gruß“ (S. 4-6).

Würde mich heute jemand mit den Worten des Engels Gabriel ansprechen, würde ich ihn vielleicht für einen religiösen Spinner halten. Bei näherer Betrachtung steckt in dem alten Grußwort Gabriels aber viel von dem, was Menschen auch heute mit Engeln verbinden: Ein „Begnadeter“ oder eine „Begnadete“ erlebt Hilfe, Anerkennung oder Zuwendung, die ihn oder sie dankbar werden lässt. Hinter solchen Erfahrungen stehen dann nicht selten „Engel“, die eigentlich gar keine sein wollen. So z.B. bei den Engeln im Nürnberger Alltag, über die Diana Schmid berichtet (S. 16).

Dass Engel Personen sind, „die der Himmel geschickt hat“, hat schon immer auch die Fantasie beflügelt: Das zeigen nicht nur die Bilder der Kinder aus dem Kindergarten Loja und die Fotos von Engelsdarstellungen im öffentlichen Raum Nürnbergs (S. 10 bis 13). Christen haben in unerwarteter Hilfe oder überraschender Ermutigung immer auch die Zuwendung Gottes entdeckt, so dass manch einer sagen kann: Ich habe das Gefühl, „der Herr war mit mir“.

Dass Sie das in Ihren Alltag (vielleicht sogar in der U-Bahn – wie auf unserem Titelbild), aber auch in den zahlreichen Gottesdiensten, Konzerten, Gruppen und Angeboten unserer Kirchen erleben – das wünsche ich Ihnen von Herzen.

In diesem Sinne: Ein herzliches Grüß Gott!

Ihr Tobias Fritsche