Editorial
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Liebe Leserin, lieber Leser,

13 plus 1 ist keine Rechenaufgabe aus der ersten Schulklasse. Vielmehr gibt es in der Sebalduskirche 13 Darstellungen des Stadtpatrons St. Sebald. Die Touristenpfarrerin Petra Seegets aus St. Sebald hat genau nachgezählt. Und ihr Kollege Jan Depner hat in St. Lorenz auch eine Sebaldusfigur entdeckt – deshalb 13 plus 1. So ist der heilige Sebald auch nach 950 Jahren eine Integrationsfigur beiderseits der Pegnitz.

Er verbindet die Altstadtkirchen (Seiten 9 und 10) und die beiden großen Konfessionen (Seiten 6 und 7). Auch für die Stadtgesellschaft stehe er bei aller Verschiedenheit der Menschen für Integration, so schreibt der Nürnberger OB Marcus König (Seite 8). 

Der Mann, der im 8. Jahrhundert gewirkt hat, wird spätestens seit 1072 als Heiliger verehrt. Dafür gibt es historische Quellen. Ob alle Legenden wahr sind, mag umstritten sein. Schön sind sie trotzdem. Der Wandteppich auf dem Titelbild dieser Citykirche zeigt, wie der heilige Mann angeblich auf seinem letzten Weg 

auf einem Ochsenkarren von Poppenreuth, das heute zu Fürth gehört, nach Nürnberg gebracht wird, wo in der heutigen Sebalduskirche sein Grabmahl steht. Das Original des Teppichs befindet sich im Germanischen Nationalmuseum und die Kopie im Altarraum von Peter und Paul in Poppenreuth.

Neue Forschungsergebnisse weisen nach, dass Sebald nicht nur legendär ist, sondern tatsächlich gelebt hat. Er war wohl ein Priester, der in Poppenreuth gewirkt hat und vom Bistum Bamberg ins wenig besiedelte Nürnberg geschickt wurde, um eine Kapelle zu bauen. Die historischen Befunde erläutert Martin Brons im Leitartikel (ab Seite 4). Am 19. August wird diesem Sebald ohne großes Tamtam im Abendgottesdienst gedacht.

Hingegen organisiert die Lorenzgemeinde mit Recht ein großes Fest zum Laurentiustag am 7. August. Denn nach langem Warten wird der neue Pfarrhof seiner Bestimmung übergeben (Seite 24).

Gefeiert wird auch beim Kirchentag 2023, zu dem im Juni bis zu 100.000 Menschen in der Noris erwartet werden. Seine Wünsche und Erwartungen an das große Fest des Glaubens stellt Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit der Citykirche vor (Seiten 14 und 15). Es steckt wieder mal viel drin, diesmal in der 95. Ausgabe.  

Mögen Sie in den ruhigeren Wochen Zeit und Muße finden für das evangelische Magazin der Innenstadtgemeinden. 

Dass Sie eine erholsame Ferienzeit unter Gottes Schutz und Segen erleben, wünscht Ihnen im Namen des Redaktionsteams

Paul Schremser