Editorial
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Barocker Wiederaufbau der Egidienkirche um 1715, nach Johann Adam Delsenbach

Liebe Leserin, lieber Leser, „das ist ja der Hammer!“ platzt es manchmal aus uns raus – und der Satz kann genauso Ausdruck einer unglaublich positiven Überraschung sein, wie Entsetzen über einen Schicksalsschlag, der einen wie ein Vorschlaghammer trifft. An was haben Sie bei dem Hammer auf dem Cover zuerst gedacht? An den martialischen Vorschlaghammer, der für Abbruch steht, oder an den Hammer, der beim Aufbauen hilft? Ausgehend von St. Egidiens Barockjubiläum (S. 8–10) haben wir für Sie ein Heft zusammengestellt, das sich ums Abbrechen und Aufbauen dreht. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1696 lag zehn Jahre lang ein Steinhaufen am Egidienplatz, bevor man den barocken Neubau in Angriff nahm, der 1718
eingeweiht wurde. Aber auch für das Glau-
bensleben gilt wie bei einem Bau-Werk, dass wir Zeiten des (Auf-)Bauens und des (Ab-)Bruchs erleben (S. 4–7). Der Weisheitstext aus dem alttestamentlichen Buch Prediger denkt über den Wechsel gelassen nach (S. 11),
wenn wir aber mitten im Umbruch stecken, brauchen wir Hilfe: Bei der sogenannten Sandspieltherapie wird ganz wörtlich und im übertragenen Sinn gebaut (S. 12). Über den gesellschaftlichen Umbruch, der sich leider auch am Jakobsplatz manifestiert, können Sie sich auf den Seiten 20–21 ein Bild verschaffen. Wie und für wen die Stadt baut, beschäftigt uns besonders auch am Egidienplatz (S. 14–15). Das bringt mich auf besondere Hinweise für die nächsten Wochen in chronologischer Reihenfolge: Nutzen Sie die Zeit für die wunderbaren Konzerte der Orgelwoche (S. 32–33). Danach
können Sie im Zeitraum vom 21. bis 27. Juni den Egidienplatz autofrei erleben und die Foto- und Videoinstallation „Zeitläufe“
von Marianne Vordermayr in der Egidienkirche besichtigen (S. 18 & 39), bevor zwischen dem 1. und 17. Juli die Möglichkeit besteht, sich durch den Anblick des Engelsgrußes aus der Nähe auferbauen zu lassen (S. 42–43 und CK 69). So inspiriert, kann selbst die Gründungsphase eines Unternehmens nicht schief gehen (S. 18). Und falls doch: Treffen wir uns zum Trost auf dem Johannesfriedhof (S. 16–17), denn „ein jegliches hat seine Zeit“… Ihr Martin Brons

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