Editorial
Ich glaub. Ich wähl.
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser der Citykirche,

1859 geht eine Erschütterung durch die Kirche. Grundfeste Vorstellungen geraten ins Wanken. Nicht durch heroische Taten, sondern durch ein Buch und die darin enthaltenen Behauptungen. Es ist Darwin mit seinen Thesen zur Entwicklung der Arten, die den Groll der Kirche hervorrufen. Bisher war man überzeugt, dass alles – so wie es ist – von Gott fertig geschaffen worden war. Nichts ist seitdem hinzugefügt worden oder gar weggefallen. Punkt. Darwin dagegen behauptet, dass in den Arten eine Art Drang zur Entwicklung bestehe. Alles, was lebt, will sich verändern, anpassen oder besser werden. Leben bedeutet Bewegung und Wandlung. Die Ehre Gottes findet sich nicht ausschließlich in dem, was bleibt, sondern auch Erneuerung vergrößert sie. Nicht alles bleibt, schon gar nicht, wie es ist! Auch Kirche befindet sich im Wandel und das ist gut so! Der Wandel wird bewirkt durch Menschen auf ganz unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Bereichen. Es sind 73 Menschen, die sagen: „Ich bin bereit, diesen Wandel mitzugestalten.“ Sie stellen sich als Kandidatinnen und Kandidaten in der Wahl am 21. Oktober zur Kirchenvorsteherin und zum Kirchenvorsteher zur Verfügung. Sie wollen mit ihrem Sachverstand und ihrer Kreativität, mit ihren Überzeugungen und Wünschen die Kirche in Bewegung halten. Sie wollen verändern, was verändert werden muss und an dem festhalten, was notwendig ist, damit die Grundfesten nicht verloren gehen. Schauen Sie sich bitte alle Porträts (Seiten 18 bis 41) genau an. Es lohnt sich!!! Die harten Fakten zur Wahl stellt Ihnen Pfarrer Martin Simon vom Amt für Gemeindedienst vor (Seite 9). Falls es Ihnen aber noch an Motivation fehlt, ein Kreuzchen zu machen, weil Sie keinen einzigen der Kandidatinnen oder Kandidaten kennen oder Sie mit Ihrer Gemeinde nicht viel am Hut haben, dann erklärt Ihnen unser Stadtdekan, Herr Dr. Körnlein, warum es sich dennoch lohnt, sich an der Wahl zu beteiligen. Doch wie sieht es überhaupt mit der Wahlfreiheit und dem freien Willen aus? Ob mich der Teufel reitet oder ein Engel führt, ist nicht leicht zu beantworten. Eine Hilfe hierfür gibt Pfarrer Dieter Krabbe in seinem Artikel. Wer die Wahl hat, braucht natürlich auch den Raum, um das Neue umzusetzen. Es gibt die These, dass es viel Platz dafür in der Kirche gibt. Wenn Sie darüber noch mehr wissen wollen, dann bitte einfach einmal umblättern. Jetzt haben Sie keine Wahl mehr. Dieses Heft ist spannend, abwechslungsreich, informativ, kreativ und überzeugend. Sie müssen weiterlesen! Viel Spaß dabei.

Ihre Simone Hahn

 

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