Editorial
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Liebe Leserin, lieber Leser,

Schneeflocken haben mir meinen ersten Winter in Nürnberg verzaubert. Im Sommer war ich hierhergezogen. Da hatte man mir erklärt: „In Nürnberg schneit es nie!“ Doch am 1. Dezember fielen erste dicke Flocken. Plötzlich wurde alles ganz leise und langsam. Autofahrer*innen mussten Rücksicht aufeinander nehmen. Müll und Dreck wurde verdeckt. Menschen schauten zum Himmel und lachten. Kinder spielten auf der Straße. Die Schneeflocken verwandelten die laute und manchmal dreckige Stadt in ein Winter-Wunderland. Das erleichterte mir das Ankommen im trüben ersten Corona-Winter sehr und das verbinde ich heute noch mit Schneeflocken.

Jede Schneeflocke ist einzigartig. Keine gleicht der anderen. Das habe ich in der Schule gelernt und der Blick ins Internet bestätigt diese Wahrheit.

Gleichzeitig passiert unter einer Schneedecke sehr viel: Die Natur bereitet sich darauf vor, im Frühling wieder zu sprießen. Es ist nötig, sich Ruhezeiten zu gönnen, damit etwas wachsen kann. Die ruhige Jahreszeit lädt dazu ein.

Jede Schneeflocke ist einmalig, unverwechselbar, besonders. Wir sind wie Schneeflocken – Gott hat jede und jeden von uns einzigartig und wunderbar gemacht. Auch wir haben die Möglichkeit, die Welt zu verwandeln.

Ich hoffe, unsere Gottesdienste und Veranstaltungen, die Sie in diesem Heft finden, bieten ihnen Inspiration und Motivation dazu.

Dieses Heft ist auch etwas Besonderes: Es ist unser erstes Heft für drei Monate statt wie bisher für zwei.

Es startet mit der vollen Advents- und Weihnachtszeit, führt durch den leisen und ruhigen Januar und endet im Februar, in dem die Welt dann mit fröhlichen Faschingsveranstaltungen wieder auftaut.

Der neue Turnus ist eine finanzielle Notwendigkeit. Wir danken Ihnen, dass Sie sich mit uns aus der Redaktion auf dieses Experiment einlassen.

Von Karl Valentin stammt eines meiner Lieblingszitate für die nun kommenden Monate: „Wenn die staade Zeit vorbei ist, wird es auch wieder ruhiger.“

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit, einen guten Start ins neue Jahr und einen entschleunigten, ruhigen Winter mit hoffentlich vielen schönen Schneeflocken.

Alles Gute im Namen der gesamten

Redaktion wünscht Ihnen

Hannes Schott

Pfarrer St. Jakob