Editorial
Editorial
Grenzen

Liebe Leserin, lieber Leser,

wann haben Sie zuletzt eine Grenze überschritten? Eine geografische Grenze, die Grenze des Anstands oder eine körperliche Grenze?
Eine Welt ohne Grenzen. Macht Ihnen dieser Gedanke Angst? Oder atmen Sie erleichtert auf und denken sich:

Das wäre toll?
Mit Grenzen befassen wir uns in dieser Citykirche. Viele Menschen kennen das Gefühl, an ihre Grenzen zu stoßen. Sie wollen mehr, weiter, schneller – und spüren: Es geht nicht. Physische oder psychische Grenzen gebieten Einhalt.

Geografische Grenzen überwinden wir in aller Regel ohne Mühe. Von einem Landkreis in den anderen, von einem EU-Land in das andere fahren, das geht problemlos. Für wieder andere Menschen ist das Überwinden von Grenzen nur unter Lebensgefahr möglich (Seite 4).

Grenzen sind mitunter auch sehr heilsam. Kinder brauchen Grenzen, um sich gesund entwickeln und entfalten zu können (Seite 14). Sich selbst vor grenzenloser Arbeit zu schützen ist auch sehr wichtig, lesen Sie dazu Seite 21.
Die Zehn Gebote werden oft als schützender Grenzzaun bezeichnet. Sie bewahren uns vor Abstürzen – in unserem Miteinander als Menschheitsfamilie und in unserer Beziehung zu Gott. Überhaupt sind Grenzen ein Thema der Bibel (Seiten 8–11).
Manche Christen wünschen sich einen grenzenlosen Glauben, ein gar grenzenloses Vertrauen. Es gibt die Erfahrung: Gott trägt uns immer, auch in Zeiten schlimmer Erfahrungen und schmerzhafter Verluste. Manchmal stoßen wir dann aber auch an Grenzen des Vertrauens. Unsere Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen in der Passionszeit laden Sie ein, Glaube und Vertrauen über Grenzen hinweg neu einzuüben.

Mit einem Satz Richard von Weizsäckers grüße ich Sie herzlich: „Es geht nicht darum, Grenzen zu verschieben, sondern ihnen den trennenden Charakter für die Menschen zu nehmen.“

Ihre

Annette Lichtenfeld
Wir freuen uns, Ihnen hier und da zu begegnen und sind gespannt auf Rückmeldungen von Ihnen: meinung@citykirche-magazin.de