Kunst
Ein „Stück ST. SEBALD“ – zum Mitnehmen für zuhause?

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden für Ausstellungen und für den Unterricht an Kunstakademien Gipsabgüsse bekannter Kunstwerke und Gebäudeteile angefertigt. Diese Abgüsse dienten auch als Modell für Steinmetze, wenn Originale verwittert oder verloren gegangen waren und ersetzt werden mussten.

Auch einzelne Ornamente der Sebalduskirche wurden damals in Gips abgeformt und vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Rahmen einer Ausstellung in der Moritzkapelle gezeigt. Dadurch wurde es für viele Nürnbergerinnen und Nürnberger erstmals möglich, Teile der Sebalduskirche, die sich als Original in schwindelnder Höhe befanden, auf Augenhöhe zu betrachten.

Der aktuelle Bestand der Sebalder Abgüsse besteht vor allem aus sogenannten Spolien, also aus Teilstücken umfangreicherer Abgüsse.

Nachdem diese Spolien seit Jahrzehnten im Keller des Sebalder Pfarrhofes eingelagert waren, wurden sie in den vergangenen Wochen durch den Bautrupp der Altstadtfreunde ans Tageslicht geholt und sachgerecht grundgereinigt.

Im Rahmen des Weinmarktfestes am 30. April werden von 14.00 bis 16.30 viele dieser historischen Spolien zugunsten des Bauerhaltes unserer Kirche verkauft.

Sie sind unterschiedlich groß und zeigen im Maßstab 1:1 vor allem Details der Sebalder Ornamentik an der Außenseite der Kirche.

Wer zuhause ein „Stück ST. SEBALD“ besitzen möchte, ist eingeladen, sich am Verkaufsstand auf der Freiung (oder bei schlechtem Wetter im Südschiff der Sebalduskirche)  zu „versorgen“.

(Text: Architektin Alexandra Fritsch und Pfarrerin Petra Seegets, Fotos: Rainer Kurz)