Glücksmomente in Zeiten von Corona

Wenn ich zurückdenke, sehe ich rosa. Rosa schimmernde Mandelblüten. „Das sind aber schöne Abstandhalter, die Sie da haben“, sagt eine Frau lachend, als ich am ersten Tag des Lockdowns mit einem sehr großen Strauß blühender Mandelzweige ein sehr kleines Geschäft am Nürnberger Hauptmarkt betrete. Ich halte mir mit meinen Mandelzweigen offensichtlich nicht nur die anderen Kunden vom Leib, sondern fege fast die Deko vom Ladentisch. Niemand ist mir böse. Wir lachen – und damit lachen wir die Beklemmung weg, die sich angesichts der neuen Situation breitmacht. Und dann sind da die vier älteren Damen, mit denen ich mich im Oktober zu einer kleinen Gesprächsrunde zusammenfinde. „Wieder ins Gespräch kommen“ nach langen Wochen des Abstands. Es geht um die Erfahrungen der zurückliegenden Monate und um mehr. Alle haben in den letzten Jahren schwere Depressionen durchgemacht, hatten immer wieder das Gefühl, daß die Welt  dunkel ist und ausweglos. Keine von ihnen wusste in den depressiven Krankheitsphasen, wie es weitergehen würde. Jetzt sind sie sich einig: wer es schon durch solche dunklen Wochen und Monate geschafft hat, der hat weniger Angst vor „Corona“. Den Tag strukturieren, auf die eigenen körperlichen Bedürfnisse achten, sich an ganz kleinen Dingen freuen … All das haben die Vier unter schweren Bedingungen ausprobiert – und es hat geholfen. Es hilft ihnen auch jetzt. Und mir hilft der Gedanke an die Mandelblüten …

Angebot zum Gespräch:

Eine Stunde offene Mittwochsrunde

Ab 4. November jeden Mittwoch von 18.15 bis 19.15 Uhr

In kleiner Runde – unter den aktuellen Schutz- und Hygienemaßnahmen – sich austauschen, wie man am besten durch die dunkleren Monate kommt …

Ein Gesprächsangebot der „Offenen Tür,

Cityseelsorge an St. Jakob“:

mit Abstand und im großen, gut gelüfteten Beratungsraum der Offenen Tür.

Gastgeberin: Pfarrerin Barbara Hauck oder ein Berater/ eine Beraterin aus der „Offenen Tür“

Ankommen ab 18 Uhr.

Wir freuen uns auf Sie!