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Nicht(s) vergessen
Nicht(s) vergessen

Gut vorbereitet für die Reise des Lebens

Niemand weiß, wann es Zeit ist, die letzte Reise anzutreten. Aber die Beschäftigung mit dem Thema Sterben hilft loszulassen, gelassener darauf zuzugehen und alles Wichtige rechtzeitig zu regeln.

Pfarrer Günter Gastner macht Mut zum „Kofferpacken“.

Dieses Jahr war es endlich wieder so weit: Koffer packen. Die Ferienwohnung war gebucht, die Arbeit konnte ruhen und der Urlaub beginnen. Also: Packliste zur Hand nehmen und die Dinge abhaken, die im Koffer sind. 

Alles dabei. So konnten wir unsere Reise beginnen und waren bestens ausgerüstet für eine schöne Woche in den Bergen. Für mich ist es ein gutes Gefühl, wenn ich weiß: Ich bin gut vorbereitet.

Komplexer ist das mit Blick auf das ganze Leben. Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, was Sie für Ihre Lebensreise alles einpacken? Was tragen Sie im Rucksack mit sich herum und was haben Sie im Notfallkoffer für den Fall der Fälle? Haben Sie alle Dokumente zur Hand, die Sie auf Ihrer Reise brauchen? Und was ist mit den Menschen, die Sie durchs Leben begleiten?

Ich mag Leitfäden und Checklisten. Sie helfen, an das Wichtigste zu denken. 

Und es ist gut, wenn alles seinen Platz hat.Ein Urlaub kann ganz spontan funktionieren. Meine Erfahrung als Seelsorger zeigt mir, dass es für die Lebensreise gut ist, wenn man sich vor der letzten Etappe Gedanken darüber gemacht hat. 

Die Ratgeber „Nicht(s) vergessen“ und „Was bleibt.“ beschäftigen sich mit den Fragen des letzten Lebensabschnitts. Sie regen an zum Nachdenken und auch zum Gespräch. Inhaltlich weisen sie zunächst auf die Endlichkeit, vor allem aber auf die Schönheit und Kostbarkeit des Lebens hin. Sie sind eine Hilfestellung, sich auf den letzten Lebensabschnitt vorzubereiten und sich mit den damit verbundenen Fragen auseinanderzusetzen.

Während „Was bleibt.“ eher den Blick darauf lenkt, was Sie einmal weitergeben und vererben wollen, greift „Nicht(s) vergessen“ stärker die Vorsorgefragen auf. Der zugehörige Ordner hilft, wichtige Informationen und Unterlagen wie Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament übersichtlich abzuheften.

Ganz egal, was für ein Typ Sie sind, der planende oder der spontane: Es tut gut, sich vor der letzten Reise Gedanken gemacht zu haben. Es ist eine große Hilfe, wenn die wichtigen Dinge geregelt sind.

Für unseren Urlaub wäre eine wärmere Jacke gut gewesen, dafür hätten wir den Korkenzieher zu Hause lassen können. Aber im Großen und Ganzen hat alles prima gepasst.

Wenn mir meine Vorbereitungen für die letzte Etappe meiner Lebensreise so gut gelingen, bin ich zufrieden. Die Checkliste habe ich zur Hand und der Ordner, der gefüllt werden will, steht im Regal. Jetzt gilt es zu packen – nach und nach. Denn den Koffer für die letzte Reise brauche ich hoffentlich noch nicht so bald …

Text: Pfarrer Günter Gastner
Artikelfotos: Initiative „Nicht(s) vergessen“

INFO

Pfarrer Günter Gastner arbeitet als Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern bei den Initiativen „Was bleibt.“ und „Nicht(s) vergessen“ mit, die mittlerweile in elf evangelischen Landeskirchen Menschen helfen, sich auf die letzte Reise vorzubereiten.

Ratgeber und Vorsorgeordner können 

Sie unter nichtsvergessen.de kostenfrei bestellen.