Kirche
St. Lorenz
St. Lorenz macht (sich) auf

Wir in St. Lorenz wollen Gottes Liebe in Zukunft noch niederschwelliger erfahrbar machen, wir wollen uns als Kirche in ihrer Lebendigkeit auf den Weg zu den Menschen machen. Das erfordert einen Spagat: Die Kirche zu schützen und sie gleichzeitig weiter zu öffnen.

Ein Umbau von Mesnerstube und Elektrik ist aus Brandschutzgründen in der Lorenzkirche ohnehin dringend geboten. Und um unsere Kirche weiterhin erhalten zu können, ist die vergleichsweise kleine Kirchengemeinde von St. Lorenz dringend darauf angewiesen, dass die Touristen, die mit der Lorenzkirche eine der Schlüsselbauten deutscher Gotik von nationalem Rang besuchen, zu deren Erhaltung für nachfolgende Generationen beitragen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Landeskirche in München kam darum die Idee auf, den nötigen Umbau und die Neugestaltung des Eingangsbereichs der Kirche zu kombinieren und so unser lebendiges Gesamtkunstwerk in die Zukunft hinein zu öffnen.

Auf Empfehlung der Landeskirche hat ein renommiertes Büro jetzt ein Gesamtkonzept erstellt, das die verschiedenen Aufgaben vereint. Eine neue Kultur des Willkommen-Heißens, Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Mesner*innen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, einen Ort der Stille, einen kirchenpädagogischen Ort und ausreichend Lagerraum sind im Entwurf jetzt vereint. Dabei nimmt dieser Einbau vergleichsweise wenig Platz in Anspruch und passt sich genial ins westlichste Joch der Kirche ein, ohne den Blick zu verstellen. Im Gegenteil: Sollte er verwirklicht werden, wird die Kirche größer und geräumiger wirken, weil verteilte Lagerschränke wegfallen und Provisorien abgebaut werden können. 

Unser geplanter Einbau wird unter die Orgelempore gestellt, ohne dass wesentliche Eingriffe in die denkmalgeschütze mittelalterliche Bausubstanz vorgenommen werden müssen. Wir können uns jetzt auf den Weg machen, St. Lorenz in die Stadt hinein zu öffnen. Das Hauptportal verbindet dann zukünftig Innen und Außen so, wie wir das im vergangenen Jahr mit „Lorenz Grün“ schon einmal ausprobiert haben.

 

Bis es so weit ist, müssen noch Pläne geprüft, die Praktikabilität erhöht und viele Diskussionen geführt werden. Schon jetzt, in der Planungsphase, wirft das Vorhaben seine Schatten voraus. Es erfordert logistische Höchstleistungen auch von den bereits im Augenblick stattfindenden Renovierungsarbeiten, über die wir in den letzten Ausgaben der Citykirche berichtet haben. Ohne den Beschluss, die Kirche vorläufig zu schließen, wäre ein Vorangehen kaum denkbar. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Monaten ein quirliges geistliches Leben rund um St. Lorenz gestalten können. Wie bei allem in diesen Zeiten ist dabei noch nicht ganz klar, wo unsere Veranstaltungen stattfinden werden. Zunächst ist Folgendes geplant: Unsere Kurzandachten und Abendmeditationen werden, wenn die Kirche schließen muss, zur gewohnten Zeit als „Lorenzer Kurzandachten zu Gast in St. Jakob“ stattfinden, und die Gottesdienste sonntags um 10 Uhr (und ab Umzug: 11.30 Uhr) im Sophiensaal im Lorenzer Pfarrhof, der Frühgottesdienst um 8.30 Uhr findet im Augenblick wieder probeweise in der Heilig-Geist-Spital-Kapelle statt. Bis auf Weiteres empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich wöchentlich informieren und – wenn die Gottesdienste dann in den Sophiensaal umziehen –, sich vorher im Pfarramt anzumelden.

Und jetzt hoffen wir, dass die Leser*innen der Citykirche unsere Pläne unterstützend begleiten und sich darauf freuen, dass die Lorenzkirche sich aufmacht …

Text und Artikelfoto: Jan Martin Depner