Gottesdienst
Ende der Gottesdienstreihe: Reich-Gottes-Gottesdienst
Wir stehen im Reich Gottes

FEIERN WIR DAS LEBEN. FEIERN WIR
UNSERE WELTVERBUNDENHEIT.
„KOMMT, DENN ES IST SCHON BEREIT!“
(LUKAS 14,17)

Unter diesem Motto steht der Reich-Gottes-Gottesdienst am 24. November 2017 um 18 Uhr in der Jakobskirche. Mit ihm endet eine besondere Gottesdienstreihe, die am 16. Januar 2009 in der Sebalduskirche ihren Anfang nahm und in der Jakobskirche fortgesetzt wurde. Die ersten Gottesdienste wurden von Regionalbischof Stefan Ark Nitsche und Stadtdekan Jürgen Körnlein mitgestaltet und begleitet, danach von Pfarrer Kuno Hauck und Diakon i.R. Karl Christoph Köllner, in den letzten Jahren nur noch von Karl Christoph Köllner. Ich selber beende eben an jenem 24. November meine offizielle Tätigkeit in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und werde am Ende des Gottesdienstes in den Ruhestand verabschiedet.

Grundlage dieses Gottesdienstprojekts ist die Botschaft Jesu von Nazareth, wie sie uns seine Worte im Neuen Testament – es sind relativ wenige, aber einzigartige und unvergleichliche Sätze bzw. Erzählungen – vor Augen führen. Es ist „schon bereit“, das Große Gastmahl, zu dem alle Menschen eingeladen sind und wie es die revidierte Lutherübersetzung jetzt, nach 500 Jahren, erstmals und als einzige deutsche Übersetzung dem griechischen Urtext entsprechend korrekt wiedergibt. Wir können und sollen teilhaben an dieser heiligen, göttlichen Welt – hier und jetzt, nehmen immer wieder in großer Freude wahr, dass wir von ihr umhüllt und in ihr geborgen sind: „Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch!“ (Lukas 17,21). Entfremdetes Leben wird heil und ganz. Nur in den Reich-Gottes-Zusammenhang eingeflochten erfüllt sich unsere Existenz. Wer dies (wieder) verspürt, wie es für Kinder noch ganz selbstverständlich ist („Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der kommt nicht hinein“, Markus 10,15), wird sehr schnell bemerken, wie sich diese Teilhabe am Reich Gottes auf die ganze Lebensweise, auf den gesamten Lebensstil auswirkt und ihn prägt. Zuerst und alles entscheidend: Jedes Zuviel ist jetzt nicht mehr ein Gewinn, sondern bedeutet im Gegenteil den Verlust des Reiches Gottes. „Selig sind die Armen; ihrer ist das Reich Gottes“, betont Jesus mit großem Nachdruck (Matthäus 5,3/Lukas 6,20b); wer reich ist, hat keinen Anteil daran (Markus 10,25).

In den Gottesdiensten in der Jakobskirche wurde das Reich Gottes gefeiert, wollten wir uns daran erinnern, dass das Reich Gottes tatsächlich der unserem Leben einzig gemäße Bezugsrahmen ist. Darauf waren die Lieder und die Musik, die Lesungen und Ansprachen abgestimmt. Und in besonderer Weise wurde diese Weltverbundenheit lebendig, wenn wir gemeinsam aus dem Kirchenschiff in den Chorraum als dem „Festsaal des Reiches Gottes“ hinübergingen, um Brot und Wasser und Wein, die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit, zu teilen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Sollten Sie an dem biblischen Hintergrund dieser Gottesdienstreihe interessiert sein, sind Sie herzlich zu einer Veranstaltung des Spirituellen Zentrums im eckstein eingeladen: Unter dem Motto „Weltverbundenheit durch WeltReligion. Über das Herz der Botschaft Jesu“ werde ich dort am 10. Oktober 2017 um 19.30 Uhr mein Buch „WeltReligion. Von der paulinisch-lutherischen Kreuzestheologie zur Botschaft Jesu von der Gegenwart des Reiches Gottes. Von den Strukturen der Gewalt zu einer Kultur des Friedens“ vorstellen, das im letzten Jahr erschienen ist.

Text: Claus Petersen, Bilder: privat