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30 Jahre St. Sebald

Zum Tod von Pfarrer i.R. Bernd Seufert,
geboren am 19. Januar 1940 in München, gestorben
am 23. September 2023 in Nürnberg

„Pfarrer ist man lebenslang“, brachte Bernd Seufert sein Selbstverständnis auf den Punkt. 1968 kam er als 3. Pfarrer mit seiner Frau Waltraud nach St. Sebald. Es waren bewegte Zeiten für die Gemeinde.

Er gestaltete diesen Aufbruch in zwölf intensiven Jahren zusammen mit Pfarrer Eberhard Bibelriether und Pfarrer Dr. Ludwig Markert. Bernd Seuferts Schwerpunkt war damals die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Impuls- und Ideengeber war er in vielen Bereichen – bis zuletzt. 1979 wurde er als Studierendenpfarrer nach Erlangen berufen und kehrte 1987 zurück nach Nürnberg.
18 Jahre lang prägte und gestaltete er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2005 das Konzept und den Wechsel des Studienzentrums Heilig Geist zum Haus eckstein mit der evangelischen Stadtakademie als deren Leiter. Seufert stand für den christlich-jüdischen Dialog, das Gespräch zwischen Kirche und Stadtgesellschaft, für das engagierte Eintreten gegen Ungerechtigkeit und für Versöhnung, auch mit dem Nagelkreuzgebet. Bis zum vergangenen Sommer hielt er Gottesdienste, auch in St. Martha und St. Jakob.

In St. Sebald Dienst tun zu dürfen war für ihn Glück. Diesen spirituellen Raum erlebte er als „Kraftort“: „Das ist ein Raum, in dem man ruhig werden, zu sich selbst kommen, meditieren und Gottes Nähe spüren kann“, schreibt er in einem Büchlein über die Kirche. Am 23. September verstarb Pfarrer Seufert im Alter von 83 Jahren.

Dankbar für seinen Dienst haben wir uns in einem Trauergottesdienst am 27. Oktober von ihm verabschiedet und ihn auf dem Johannisfriedhof im Grab bei seiner Frau beerdigt.

Text: Martin Brons