„Bleib‘ bei mir, HERR! Der Abend bricht herein.“ So beginnt eines der schönsten Abendlieder im Gesangbuch (Nr. 488). Sein Thema, die nachdrückliche, innige, fast beschwörende Bitte, dass Gott doch bitte bei der singenden Person bleiben möge, wird dann auch mit der Begründung unterstrichen, dass wir „umringt von Fall und Wandel leben“.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Erdbeereis oder lieber Schoko? Berge oder Meer? Gummistiefel oder Flipflops?
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das gilt für die Politik in diesem wichtigen Wahljahr und nun auch noch für die Kirche: Von der Titelseite dieser Citykirche lächeln Ihnen viele freundliche Gesichter entgegen. 45 Menschen, die für die Aufgabe einer Kirchenvorsteherin oder eines Kirchenvorstehers kandidieren.
Wenn man heute auf einer der Holzplattformen sitzt und über den Weinmarkt blickt – den radfahrübenden Kindern oder den Vätern, die mit ihren Kindern den Ball kicken, zusieht – dann kann man sich nicht mehr vorstellen, dass er bis 2020 das triste Schicksal vieler anderer Plätze in der Stadt teilte, weil er autogerecht ausgebaut war.
Am 1. Januar 1996 habe ich meinen Dienst als Organist von St. Lorenz und damit als 28. Nachfolger von Nykolaus Pair (um 1448) angetreten. Zugleich habe ich das Amt des Lorenzkantors übernommen. Seitdem – und damit länger als 28 Jahre – durfte ich das musikalische Leben in diesem wunderbaren Raum gestalten: Es sollte vielfältig sein, einladend, niederschwellig, anregend, verkündigend, hochkarätig, anspruchsvoll, überraschend, provozierend, tröstend.
Es war eine schier elend lange Hängepartie, aber vor einem Jahr war es dann so weit: Das Team im „Laurentius“, der Gastronomie im neuen Lorenzer Pfarrhof, konnte endlich loslegen. Und zeigen, was sich Carsten Speidel und seine Kolleginnen und Kollegen überlegt und ausgetüftelt hatten.