Im März 1517 erteilte der damalige Bürgermeister Anton II. Tucher (1457–1524) dem bereits rund 70-jährigen, wegen Urkundenfälschung verurteilten und seiner Bürgerrechte beraubten, Veit Stoß den Auftrag zu „einem Mariapild“ aus Lindenholz. Bereits 15 Monate später war das Werk vollendet und fand seinen Platz frei schwebend im Hallenchor der Nürnberger St. Lorenzkirche, wo es nach einer Reihe von Unterbrechungen auch heute noch zu bestaunen ist. Es zeigt die Szene der Verkündigung an Maria, eingerahmt von einem ovalen, monumentalen Rosenkranz.
Die Autoren, allesamt profunde Kenner des Engelsgrußes, nähern sich dem Kunstwerk aus unterschiedlichen Richtungen – biografisch, kunsthistorisch und theologisch-religiös – und ermöglichen somit ein Gesamt-
erleben:
Ines Pelzl: Veit Stoß – Ein Lebensbericht
Frank Matthias Kammel: Der Englische Gruß. Legendäres Kunstwerk und Monument der Marienverehrung
Vera Henkelmann: Der Marienleuchter in St. Lorenz Nürnberg
Sarah Nienas: Die materialisierte Erscheinung. Aspekte zu Raum und Polychromie des Englischen Grußes von Veit Stoß
Wolfgang Beinert: Maria – Eine katholische Perspektive
Karin Ulrich-Eschemann: Der Engelsgruß zwischen Himmel und Erde im Gottesdienst
Illustriert werden die sechs Beiträge durch hervorragende Aufnahmen des Fotografen Thomas Bachmann.
Text: Susanne Bammessel, Foto: Thomas Bachmann
500 Jahre Engelsgruß in St. Lorenz Nürnberg,
Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu,
ISBN 978-3-95976-145-1
www.kunstverlag-fink.de
Kosten: 14.80 Euro