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Festakt in der Sebalduskirche am 22. September um 19 Uhr
500 Jahre Hans von Kulmbach in St. Sebald
Hans von Kulmbach: Tucher-Epitaph, Mitteltafel, Nürnberg, St. Sebald

Vor 500 Jahren verstarb der Nürnberger Renaissancemaler Hans von Kulmbach, wahrscheinlich Mitte November 1522. Kulmbach war Gemeindeglied in St. Sebald, denn hier wurden für ihn die Totenglocken geläutet. Auch wenn bis heute das Grab des Künstlers nicht gefunden wurde, ist seine Bestattung auf dem Johannisfriedhof aus historischen Gründen naheliegend.

Zwischen 1505 und 1510 war Kulmbach ein Mitarbeiter Albrecht Dürers. Im Jahr 1511 machte er sich selbstständig und erwarb das Bürgerrecht der Freien Reichsstadt Nürnberg. Im Jahr 1513 vollendete Kulmbach das Epitaph für Propst Lorenz Tucher in St. Sebald. 

Mit seinen leuchtenden Farben und seiner Bildkomposition nach dem Vorbild einer venezianischen Sacra Conversazione zählt es zu den absoluten Höhepunkten der deutschen Renaissancemalerei. 

Den Entwurf für das Epitaph hatte Dürer gestaltet. 

Im Jahr 1519 folgten durch Kulmbach neue Klappflügel für die gewaltige Strahlenkranzmadonna der Sebalduskirche, die in späterer Zeit abgebrochen wurden und die heute über verschiedene Sammlungen verstreut sind (unter anderem im Germanisches Nationalmuseum). Zudem gehen das Kaiser- und das Markgrafenfenster im Hallenchor auf Entwürfe des begabten Künstlers zurück.

Zu Ehren des bedeutenden Kirchengemeindegliedes veranstaltet die Bauhütte von St. Sebald in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Uni Erlangen-Nürnberg einen Festakt. Prof. Gerhard Weilandt (Uni Greifswald), dessen Habilitationsschrift die Grundlage der wissenschaftlichen Beschäftigung mit St. Sebald bildet, wird über Hans von Kulmbach und das Werk sprechen. Bernhard Buttmann gestaltet den Festakt musikalisch. Die Veranstaltung wird ermöglicht durch die Unterstützung der Tucher’schen Kulturstiftung. 

Zur Einschätzung der Zahl der Teilnehmenden bitten wir um Anmeldung bis 18. September:  

innenstadtpfarramt.nuernberg@elkb.de oder Telefon 0911 2412500

Text: Manuel Teget-Welz / Martin Brons
Foto: Liliane Frevel

Ausgewählte Meisterzeichnungen aus der Sammlung der Universitätsbibliothek Erlangen sind seit 27. Juli in der Fränkischen Galerie Kronach (Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums) zu sehen.
Begleitbuch zur Hans- von-Kulmbach-Aus- stellung / Kronach- Ausstellung: „Renaissance in Franken. Hans von Kulmbach und die Kunst um Dürer." Hrsg.: Hans Dickel und Manuel Teget-Welz, Petersberg 2022