Kirche
NEUES AUS ST. SEBALD & ST. EGIDIEN
Danke, Bernhard Buttmann

Zwei langjährige Begleiter danken ihm für sein langjähriges Wirken für die Kirchenmusik in St. Sebald: Hanns Christof Brennecke, 1. Vorsitzender des Kirchenmusikvereins und Jörg Krämer vom Nürnberger Bachorchester.

 

Die Verbindung von Tradition und Neuem

Über zwei Jahrzehnte hat Kirchenmusikdirektor Bernhard Buttmann der Kirchenmusik an St. Sebald mit ihrer langen Tradition dennoch ein ganz eigenes Profil gegeben, sodass man durchaus von einer »Ära Buttmann« sprechen kann. Er war geleitet von einem hohen musikalischen Ethos, dem es immer um die Musik als Musik in dieser Kirche ging. Chor, Orchester, Kammermusik und vor allem die Orgel waren die Schwerpunkte jedes Jahresprogramms, das liturgisch auf das Kirchenjahr bezogen einen Spannungsbogen bildete und Werke aus allen Epochen bis in die Gegenwart umfasste. Dabei ging es Buttmann auch um die Verbindung von Tradition und Neuem. Johann Pachelbel und seine Vorgänger wurden uns ganz neu als zu dieser Kirche gehörig bewusst. Es gab Uraufführungen und sogar Kompositionsaufträge für St. Sebald. In den Einführungsveranstaltungen des „Vereins für die Förderung der Kirchenmusik an St. Sebald“ wurde das sehr deutlich.

Für alle an den Konzerten Beteiligten war es immer wieder ein Erlebnis, wie unter seiner Leitung sowohl Laien und als auch professionelle Musiker*innen gemeinsam ein Werk gestalten durften. Dafür danken wir Bernhard Buttmann.

Text: Hanns Christof Brenneke, 1. Vorsitzender

 

Kreative Auseinandersetzung mit großen Meisterwerken

Bernhard Buttmann hat der traditionsreichen Kirchenmusik an der Sebalduskirche ein klares Profil verliehen: Die kreative Auseinandersetzung mit den großen Meisterwerken der geistlichen Musik, orientiert an stilistischer Vielfalt und hohem künstlerischen Anspruch. In über zwei Jahrzehnten konnten wir hier gemeinsam zahlreiche zentrale Werke der Kirchenmusik in exemplarischen Aufführungen lebendig werden lassen: Von Bach und Händel über Haydn, Mozart, Schubert, Mendelssohn, Brahms, Verdi, Dvořák, Reger und Mahler bis zu Benjamin Brittens gewaltigem „War requiem“ und mehreren Uraufführungen. Auch Instrumentalmusik – wie fast das gesamte kammermusikalische Schaffen von Johann Sebastian Bach – wurde von ihm ebenso konsequent wie kompetent gepflegt. Ganz zu schweigen von der Orgelmusik: Wo auf der Welt findet man einen Kantor, der das gesamte Orgelwerk von Bach und Reger nicht nur aufgeführt, sondern auch vollständig auf CD eingespielt hat? Wir danken Buttmann für über 20 Jahre spannender und professioneller künstlerischer Zusammenarbeit zum Wohle Nürnbergs und der Kirchengemeinde St. Sebald. Musiker wie er sind die wahren „Bauchredner Gottes“ (Nietzsche).

Text: Jörg Krämer, Nürnberger Bach-Orchester
Foto: Paul Schremser