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Der beste Ton im Radio

DAB+ ist der Nachfolger von UKW. Das Radio ist schon öfter für tot erklärt worden. Trotzdem wird nun digital weitergefunkt – und zwar besser denn je.

Die Älteren unter der Leserschaft erinnern sich bestimmt noch, dass es außer UKW (manchmal auch FM genannt) noch Alternativen gab, die kaum mehr jemand hört: Kurzwelle (KW), Mittelwelle (MW) und Langwelle (LW). Für junge Ohren ist das sehr gewöhnungsbedürftig, denn es pfeift und rauscht, manchmal wird’s leiser und dann wieder laut. Aber es gab dort Sender zu hören, die über UKW/FM nicht zu empfangen waren, wie der „Evangeliums-Rundfunk (ERF)“ mit Sitz im hessischen Wetzlar, der früher nur über Radio Monte Carlo zu empfangen war.

Das hat sich schon allein durch Satellitenempfang und Internet geändert. Jetzt aber sind Sender wie „ERF plus“ auch mit einem kleinen DAB+- Radio zu empfangen. DAB heißt „Digital Audio Broadcast“ oder „Digitaler Hörfunk“. Ende 2022 hat die deutsche Politik entschieden, dass DAB+ der neue Standard im Radio ist.

UKW/FM wird es in Deutschland zunächst weiterhin geben. Deshalb können alle neuen DAB+-Radiogeräte auch UKW/FM empfangen. Doch der neue Standard bringt viele Vorteile mit sich:

Es gibt kein Rauschen mehr, der Klang ist einwandfrei und im Raum Nürnberg können rund 80 Sender empfangen werden, also deutlich mehr als früher.

Neben dem Bayerischen Rundfunk mit seinen Hauptprogrammen gibt es zusätzlich ein Programm für Volksmusik (BR Heimat), eines für Schlager (BR Schlager) sowie ein Jugendprogramm (Puls), aber auch einen Sender, der rund um die Uhr aktuelle Verkehrsmeldungen bringt. Alle werden hier fündig, denn es gibt ebenso klassische Musik, Oldies, die Musik der aktuellen Charts (früher Hitparade), Wortbeiträge oder eben den Evangeliums-Rundfunk, sprich ERF plus.

Allerdings ist ein neues Radiogerät nötig, um DAB+-Programme empfangen zu können. Dort sind im Display der Sendername, das aktuelle Musikstück oder aktuelle Nachrichten zu sehen. Kleine, handliche DAB+- Radios gibt es schon ab 20 €. Nach oben lässt sich das steigern bis hin zu großen Radioanlagen, bei denen kaum Wünsche offenbleiben. Noch ein Vorteil: Im Gegensatz zum Internetradio werden keine Daten verbraucht. Das Radio ist also keineswegs tot. Vielmehr kommt mit DAB+ ein Radio der neuen Generation.

Text und Foto: Paul Schremser