Kirchenmusikdirektor Gerd Kötter übernimmt ab Oktober vorübergehend die Leitung der Sebalder Kantorei. Seit seinem Ruhestand lebt Kötter in Hersbruck. In den letzten 18 Jahren seiner beruflichen Laufbahn war er als Kirchenmusiker an der Citykirche St. Lukas in München tätig.

Mit dem Lukas-Chor München hat er die großen Werke der Oratorienliteratur, aber auch zeitgenössische Chorwerke und Uraufführungen zum Klingen gebracht. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt lag in der Verknüpfung des musikalischen Geschehens mit Elementen aus der bildenden und darstellenden Kunst. Dazu gehört die Vernetzung verschiedener musikalischer Stilmittel ebenso wie die Verbindung von Klang und Bewegung. Aber auch die Freude an der musikalischen Arbeit mit Kindern spiegelte sich in der breit angelegten Kinderchorarbeit wider, sowohl in St. Lukas als auch in der Durchführung von Kindersingwochen und Landeskinderchortagen in Bayern. Viele Jahre war Kötter Vizepräsident des Verbandes Evangelischer Kirchenchöre in Bayern und Mitglied im ständigen Ausschuss Kirchenmusik des Deutschen Evangelischen Kirchentags. „Mein Herzensanliegen für eine lebendige Gottesdienstgestaltung habe ich in vielen Seminaren, unter anderem am Predigerseminar, für Pfarrer in den ersten Amtsjahren oder an verschiedenen kirchenmusikalischen Hochschulen in Deutschland weitergegeben“, verrät er. Nach seinem Schulmusikstudium in München hat Kötter die sogenannte A-Prüfung für Kirchenmusik an der Musikhochschule Stuttgart abgelegt. Danach war er über sieben Jahre als Schulmusiker und Dekanatskantor tätig. Nun aber freut sich Kötter auf die Arbeit mit der Sebalder Kantorei und deren hohem Anspruch. Mit einem Augenzwinkern verrät er auch den Grund: „Warum nicht noch mal was Neues ausprobieren?“

Text: Annette Lichtenfeld / Paul Schremser
Foto: Madame Privé