Kultur
Die eine Taufe begründet unseren Glauben an Jesus Christus
Evangelisches Profil ist ökumenisch

In Nürnberg haben wir eine hervorragende Ökumene in den einzelnen Gemeinden und zwischen der katholischen Stadtkirche und dem evangelischen Dekanat. Um zu beraten, welche Schritte wir gemeinsam auf das Jahr 2017 zugehen können, kamen Erzbischof Ludwig Schick, Regionalbischof Ark Nitsche und die katholischen und evangelischen Dekane Nürnbergs zusammen.

Bald war klar, wir wollen zeigen, dass wir gemeinsam für den Glauben an Jesus Christus stehen – und das soll man in aller Öffentlichkeit sehen. Nach längerem Überlegen war die Idee geboren: Wir feiern einen ökumenischen Tauferinnerungs-Gottesdienst, denn die eine Taufe begründet unseren Glauben an Jesus Christus – und in Fragen der Taufe hat uns theologisch weder in der Reformationszeit noch heute etwas getrennt.
Wie gelingt es aber, dass die Stadt dieses gemeinsame Christusbekenntnis wahrnimmt?  Auf der Suche nach einem besonderen Anlass kamen wir zu dem Ergebnis: Es muss der Reformationstag 2014 sein.

An diesem Tag, der für die Katholiken der Inbegriff der Spaltung ist, und der uns Evangelische unserer Herkunft vergewissert, wollen wir uns gemeinsam mit Erzbischof Schick und Regionalbischof Nitsche an die eine Taufe auf Jesus Christus erinnern: 31.10.2014, 19.00 Uhr in der Sebalduskirche. Wir unterbrechen einmal (und gewiss nur einmal) unsere bewährten Feiern zum Reformationstag, um dieses besondere Zeichen zu setzen und damit auch umzusetzen, was die Ökumenekonzeption unserer Landeskirche so formuliert: „Die Evangelisch-Lutherische Kirche ist von ihrem Wesen her ökumenisch.“
Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum haben wir gleich noch weitere Gottesdienste mit Erzbischof Schick und Regionalbischof Nitsche geplant:

Am 3. Oktober 2015 soll ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienst stattfinden, bei dem wir uns nicht nur an die Einheit Deutschlands, sondern unsere Verantwortung für die Einheit der Welt erinnern (wiederum mit).
Am Buß- und Bettag 2016 planen wir einen ökumenischen Gottesdienst, denn im Blick auf die Verletzungen in der Ökumene gibt es doch einiges aufzuarbeiten.

Dann sind wir frei, um im Jubiläumsjahr 2017 Christus gemeinsam als den einen Grund und Herrn der Kirche zu feiern.

(Text: Stadtdekan Dr. Jürgen Körnlein)

Ökumenischer Tauferinnerungs-Gottesdienst auf dem Weg zu 2017

Die katholische Kirche reagierte zuerst etwas zögerlich, als die Kirchenleitung der EKD sie einlud, das Reformationsjubiläum 2017 ökumenisch zu feiern. „Gibt es denn da etwas zu feiern“, lautete die Gegenfrage der Katholiken, „müssten wir nicht für die Spaltung Buße tun?“

Die katholischen Bischöfe sprechen deshalb zurückhaltender von einem Reformations-Gedenken, nicht von einem -Jubiläum.