Cityreformation damals
Einblick in die Geschichte – IV.
Flucht nach Nürnberg

Nicht nur in Nürnberg schlug die Reformation hohe Wellen, auch in ganz Europa wurden die nächsten Jahrzehnte von deren Auswirkungen geprägt. Nicht überall verlief der Übergang vom alten zum neuen Glauben so geschmeidig wie an der Pegnitz. Beispielsweise brach in den Niederlanden ein langer blutiger Konflikt aus, der etliche Reformierte, vor allem Calvinisten, in die Flucht trieb. In Nürnberg waren vor allem die gut ausgebildeten niederländischen Tuchfärber und -händler sehr beliebt. Einer von diesen war Philipp van Oyrl. Dank seiner herausragenden Kontakte und Erfahrungen im Tuchhandel wollte Nürnberg ihn nach seiner Ankunft 1585 gerne langfristig an die Stadt binden. Allerdings zögerte er den Erwerb des ihm angetragenen Bürgerrechts immer wieder hinaus. Erst als er dann 1590 ein repräsentatives Haus in Nürnberg errichten wollte, kam er um die „Einbürgerung“ nicht mehr herum. Noch heute zeugt der als „Fembohaus“ bekannte Bau von dem Reichtum des ehemaligen Glaubensflüchtlings und dem Glanz der reichsstädtischen Zeit in Nürnberg.

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