Kultur
St. Lorenz erwartet „hohen" Besuch
Freundliche Gastgeber gesucht

St. Lorenz erwartet „hohen“ Besuch: Zu einem Partnerschaftstreffen hat die Gemeinde Gäste aus Rostock und dem Emmen in Holland eingeladen. Schon jetzt suchen die Organisatoren Privatquartiere. Wer vom 2. bis 5. Oktober Besucher beherbergen kann, wird gebeten, sich möglichst bis Ende Juni im Innenstadtpfarramt zu melden. Selbstverständlich sind Gastgeber schon jetzt herzlich eingeladen, selbst an der Begegnung teilzunehmen; am Programm wird noch gefeilt. Über Details informiert voraussichtlich die nächste Ausgabe der Citykirche.

Als der „Eiserne Vorhang“ Deutschland in Ost und West teilte, waren es vor allem die Kirchen, die – neben Privatleuten, die als Verwandte in Verbindung blieben – Kontakte über die Grenzen hinweg pflegten oder sogar erst aufbauten. Den Rahmen dafür boten regelrechte Partnerschaften: Unter den evangelisch-lutherischen Landeskirchen wissen sich – bis heute und trotz der großen Entfernung – Bayern und Mecklenburg-Vorpommern besonders verbunden.

Unter diesem Dach entwickelten sich auch zahlreiche Gemeindepartnerschaften. Nicht zuletzt beflügelt durch die Friedensbewegung und die Bemühungen um Entspannung, entstand so auch ein Austausch zwischen St. Lorenz und der Marienkirche in Rostock. Eine echte Wahlverwandschaft: Beide Gotteshäuser blicken zurück auf eine reiche Tradition als „Bürgerdome“ und sind als Citykirchen im Herzen der Städte und an den Haupteinkaufsstraßen in der öffentlichen Wahrnehmung besonders präsent.

Nach ersten, zaghaften Kontakten zwischen den Pfarrern konnte 1982 erstmals eine große Gruppe von Lorenzerinnen und Lorenzern nach Rostock aufbrechen. Der Anlass: Die Marienkirche wurde 750 Jahre alt. Aus den damaligen Begegnungen entwickelten sich regelmäßige Besuche und zahlreiche Beziehungen, die bis heute gehalten haben.

Die Bedingungen haben sich freilich, dank der deutschen Vereinigung, grundlegend geändert – und das Engagement lebt, wie in vielen ähnlichen Fällen, auf etwas kleinerer Flamme fort. Aber die Herzlichkeit ist geblieben. Und die Rostocker haben sie schon vor vielen Jahren auf eine neue Grundlage gestellt: St. Marien ging mit St. Jacobi und St. Nicolai und Heilig-Geist in einer neuen Innenstadtgemeinde auf – und alle brachten ihre früheren Gemeindepartnerschaften ein.

Mehrfach schon waren Lorenzerinnen und Lorenzer zu Treffen mit Gästen aus verschiedenen Partnergemeinden eingeladen; dazu gehören – neben Nürnberg – vor allem Emmen in Holland, Bremen, aber auch noch Neustadt/Aisch und eine Gemeinde in München.

St. Lorenz hat nun für Anfang Oktober – kurz vor dem 25. Jahrestag der Maueröffnung – Gemeindemitglieder aus Rostock und Emmen eingeladen und erwartet etwa ein Dutzend Gäste.

(Text: Wolfgang Heilig-Achneck; Bild: www.istockphoto.de)