Kennen Sie das? Man fährt oder wandert durch eine Sommerlandschaft und hat den Eindruck, dass ein riesiges grünes Tuch ausgebreitet ist: Keine kleinen Geländewellen, keine Hecken, Büsche oder einzelnen Bäume, kein Rain mit Blumen, kaum Vögel, Schmetterlinge oder Insekten, vor allem keine Bienen! Fast nur MAIS! – Im Herbst und Winter nackter Boden, den der Regen wegschwemmt. Unwiederbringlich! Unsere Kulturlandschaft mit ihrer Pflanzenvielfalt war Futter-, Brut- und Rückzugsgebiet für eine reiche Tierwelt. Um mehr als 420 Millionen Exemplare hat allein die Vogelwelt innerhalb von dreißig Jahren abgenommen. Die Zahl der Schmetterlinge hat sich halbiert, mehr als 400 Arten sind in Bayern ausgestorben. Dramatisch verringert sich die Zahl der anderen Insekten. Was tun wir ohne Bienen?

Und wozu all der Mais?
Um Schlachtvieh zu mästen!

Selbst das genügt bei weitem nicht: Wir importieren Soja aus armen Ländern, wo dafür der Regenwald abgeholzt wird und Anbau-
flächen für die Ernährung der einheimischen Bevölkerung entzogen werden. Unser Fleischkonsum ist unverantwortlich!
Obwohl viele (meist) junge Menschen sich vegetarisch ernähren, nimmt der Fleischkonsum nicht ab. Ist es nicht ein Vorurteil, dass zu einer „richtigen“ Mahlzeit ein Stück Fleisch gehört? Sollte man nicht die alte Sitte wieder aufleben lassen, nur am Sonntag einen Braten auf den Tisch zu bringen?

Die vegetarische Küche ist reichhaltig und setzt der Phantasie keine Grenzen (Kräuter, Körner, Käse). Probieren Sie Kürbisreis!

Text: Annemarie Hagen
Bild: iStockphoto.com, James Brey

REZEPT-TIPP: KÜRBISREIS
(4 Personen)

500 Gramm sehr reifes Kürbisfleisch mit 50 Gramm Butter andünsten. Fügen Sie heißes Wasser hinzu, 400 Gramm Reis und zwei Würfel Gemüsebrühe. Wenn der Reis fast gar ist, geben Sie 50 Gramm Butter und reichlich geriebenen Parmesan dazu. Umrühren, eventuell nachsalzen.