In ihr ist geregelt, welche Texte aus der Bibel an einem bestimmten Sonn- oder Festtag im Gottesdienst gelesen werden und welche Texte Grundlage der Predigt sind. Außerdem sind jedem Sonn- und Festtag zwei Lieder zugeordnet, die in einem besonderen Zusammenhang mit den jeweiligen biblischen Texten stehen, sowie ein Gebetspsalm und ein Bibelvers als geistliches Leitmotiv für die Woche oder den Tag („Spruch der Woche bzw. des Tages“).

Die Perikopenordnung, die einen wiederkehrenden Turnus von sechs Jahren umfasst, bewahrt Traditionen, die bis in die Reformationszeit, teilweise sogar bis ins frühe Mittelalter zurückreichen. Sie ist tief im kirchlichen Leben verwurzelt.

Eine moderate Überarbeitung nach gut 40 Jahren

Die neue Ordnung löst die „Ordnung der Lesungen und Predigttexte“ ab, die seit dem 1. Sonntag im Advent 1978 in Geltung war. Sie umfasst fortan mehr alttestamentliche Texte als ihre Vorgängerin und bietet eine größere Vielfalt von biblischen Büchern und Themen. Künftig stehen für jede Woche und jeden Festtag zwei Lieder der Woche bzw. des Tages zur Auswahl, darunter auch Liedgut aus neueren Gesangbüchern. Gewachsen ist auch der Anteil an thematischen Textvorschlägen zu lebensweltlichen Anlässen. Nach jahrelanger Überarbeitung und einer einjährigen Erprobungszeit tritt die Neuerung nun in Kraft.

Somit ist der 1. Advent  in unseren Gemeinden ein doppelter Neubeginn: Ein neuer Kirchenvorstand tritt sein Amt an und veränderte bzw. neue Predigttexte prägen die Gottesdienste.

Info

Weitere Informationen finden Sie unter: velkd.de/gottesdienst/perikopenrevision.php Schon gewusst? Einen kurzen Überblick über alle Gottesdienste des Kirchenjahres mit seinen biblischen Texten und Liedern finden Sie hier: kirchenjahr-evangelisch.de

Text und Foto: Annette Lichtenfeld