Rezepttipp
Rezeptvorschlag: Andenken von OB Dr. Maly

Liebe Leserinnen und Leser der Citykirche,

Andenken hat ja zwei Konnotationen, einmal das Reiseandenken als Erinnerung an eine schöne Zeit und zum anderen das Andenken im Sinne von Gedenken an verstorbene Menschen oder auch Ereignisse der Zeitgeschichte.

Bei ersterem handelt es sich bei mir um Steine, besser Felsbrocken, die auf unserer Terrasse gelagert werden. Da liegt der Basalt vom Bolsenasee neben dem Kalkstein aus den julischen Alpen, der Vulkanstein vom Ätna neben dem Brocken vom weißen Carrara-Marmor. Alles Erinnerungen an schöne Urlaube, also die leichteste Form des Andenkens.

Zweiteres betrifft authentische Orte der Weltgeschichte, die schreckliche Geschichten erzählen (Auschwitz, Mauthausen, Buchenwald, Marzabotto, Anogia.., der Kern als Ort der Isonzo-Schlachten) oder Geheimnisse der Frühgeschichte bergen wie uralte Felszeichnungen. Solche Orte fesseln mich und verstärken politische Grundhaltungen. Manchmal erzählt der authentische Ort des Geschehens einfach mehr als die Geschichtsbücher.

Auch wenn ich das nur schwer mit einem Kochrezept zusammenbringe, hier ist eines, das mit dem Basaltkegel vom Bolsenasee korrespondiert:

Ein klassisches und schnelles

ragù di pesce

Man braucht: Nudeln – Spaghetti, Linguine, Tagliatelle
Fischfilet ( Meer- oder Süßwasser, also z.B. Barsch, Zander, Loup de Mer, Dorade)
Frühlingszwiebeln und Kräuter nach Geschmack (Petersilie ist ein Muss, Basilikum oder wilder Fenchel kann) Knoblauch und entweder geschälte Tomaten – dann wird es ein „rotes“ Ragout – oder Ofentomaten (mehrere Stunden im Ofen bei milder Hitze getrocknete Tomatenfilets) – dann wird es ein ragù bianco mit roten Sprenkeln.
Man kann schwarze Oliven oder Pistazien oder Pinienkerne dazugeben, muss aber nicht.
Man kann auch Rosinen dazugeben, dann gehört der wilde Fenchel und Peperoncino zwingend dazu.

Alles kleinschneiden, in Olivenöl andünsten und mit Weißwein und/oder Brühe aufgießen und sanft kochen.

Die Fischstückchen dürfen ruhig zerfallen.
Kein Käse drauf!

Ihr Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly
(Text: Eva Lachner, Foto: iStockphoto.com, Illustration: Madame Privé)