Kirchentag
Kirchentag
Themen, die die Welt bewegen

Wie entsteht eigentlich das Programm des Kirchentags? Die einfache Antwort: durchdacht von vielen Ehrenamtlichen.

Die rund 2.000 Veranstaltungen entstehen in einem mehrstufigen und partizipativen Prozess. Viele ehrenamtlich Engagierte und Gremienmitglieder sowie hauptamtliche Mitarbeitende beteiligen sich daran. Für den Nürnberger Kirchentag haben die Mitglieder der Präsidialversammlung mit externen Expert*innen über die thematischen Schwerpunkte des Programms beraten. Hier fließen auch die Ideen der gastgebenden Landeskirche ein. Die Präsidialversammlung besteht aus 110 Personen. Zum einen sind dies Mitglieder anderer ehrenamtlicher Kirchentagsgremien wie zum Beispiel Vertreter*innen der Ständigen Ausschüsse und Arbeitsgemeinschaften. Außerdem hier vertreten sind Vertreter*innen aus der inhaltlichen Arbeit der vergangenen zwei Kirchentage und Vertreter*innen kirchlicher Werke und Verbände sowie aus besonderen Gründen berufene Persönlichkeiten. Pfarrerin Stefanie Schardien aus Fürth und Kerstin Dominika Urban aus dem Nürnberger Süden sind zum Beispiel feste Mitglieder der Präsidialversammlung. Oberbürgermeister Marcus König und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, Kirchenrat Michael Wolf sowie Philipp Sommerlath als landeskirchlicher Beauftragter sind ständige Gäste bei jeder Sitzung. Die Themen des Kirchentages dienen als Raster für das gesamte Programm und beinhalten die verschiedenen Formate wie Zentren, Podienreihen, Thementage, Workshops, Bibelarbeiten und Hauptvorträge. Zusätzlich sind Platzhalter („Weiße Flecken“) für (künstlerische/politische) Großzeichen und brandaktuelle Themen vorgesehen. Das Thementableau wird in verschiedenen Runden diskutiert und schließlich beschlossen. Damit ist das Programm des Kirchentages in seiner Gesamtstruktur definiert und kann im Detail ausgearbeitet werden. Dann wird es endlich konkret: Die sogenannten Projektleitungen (ehrenamtliche Arbeitsgruppen) beraten gemeinsam über die inhaltliche Ausrichtung ihres Themenbereiches und entscheiden über die Auswahl der Referierenden und die Bewerbungen der Mitwirkenden. Die Projektleitungen werden durch das Präsidium ungefähr ein Jahr vor dem Kirchentag berufen.
Je nach vorzubereitendem Format variiert die Größe der Arbeitsgruppen von 10 bis 15 Personen. Der Kirchentag lädt ein, sich aktiv am Programm zu beteiligen. Dafür gibt es verschiedene Bewerbungs- und Anmeldeverfahren. Die „klassischen“ Mitwirkungsbereiche beim Kirchentag sind: Bläser- und Sängerchöre, Gottesdienste, Zentrum Jugend, Zentrum Kinder, Kulturbereich, Markt der Möglichkeiten und Messe im Markt. Menschen und Gemeinden in der Region Nürnberg und Fürth hatten zudem die Möglichkeit, sich in folgenden Bereichen zu bewerben: Tagzeitengebete, Feierabendmahle, Gute-Nacht-Cafés und Abend der Begegnung. All diese einzelnen Programmpunkte werden am Ende kurz vor dem Kirchentag zu einem fertigen Programm zusammengeschmiedet: 2.000 Einzelveranstaltungen, viele kreative Köpfe, ein Kirchentag.

Text: Anna Lisa Spitzauer, Regionale Öffentlichkeitsarbeit des Kirchentags
Foto: Archiv DEKT