St. Egidien

Zwischen dem Langchor der Egidienkirche und den historischen Kapellen steht sie, die Egidier Sakristei, ein echter Zwischenraum: In der räumlichen Dimension großzügig gestaltet, mit feinem – sogar farblich gefasstem – gotischen Kreuzrippengewölbe und eigenem Altar im Chorabschluss, war sie Vorbereitungsraum der Egidier Mönche für die Gottesdienste und zugleich selbst Gottesdienstraum.
Das Herz von St. Egidien ist sie weiterhin. Nicht nur weil die Egidier Mesnerin, Frau Kelp, hier anzutreffen ist, sondern – wie das bei Herzen so üblich ist: Es fließt viel durch. Bei der Sakristei: auf dem Weg von der Kirche zur (einzigen) Toilette.

Der alte Übergang zwischen fanum (heiligem Bezirk) und profanum ist hier so unmittelbar spürbar, wie wahrscheinlich an wenig weiteren Orten in und um unsere Kirche…

Mein Tipp: Entschleunigen Sie doch einmal – vielleicht auf Ihrer Rückkehr – und nehmen Sie den Zwischenraum bewusst wahr. Zu entdecken gibt es Vieles: Z.B. den Schlussstein mit wahrscheinlich der einzigen Ägidius-Darstellung der Kirche!

Ihr
Pfarrer Martin Brons