Musik
Ein musikalischer Kosmos
Ein musikalischer Kosmos

Rund 220 Originalkompositionen für Orgel schrieb J. S. Bach im Laufe seines Lebens – das entspricht rund einem Fünftel seines Gesamtwerkes. Als seinem ureigensten Instrument widmet Bach der Orgel Werke durch alle Schaffensphasen hindurch, und so wird seine Orgelmusik zum Abbild seines kompositorischen Wirkens überhaupt. Schon in seinen frühen, durchaus

auch auf Außenwirkung bedachten und der Karriereförderung dienlichen Werken wird sein summarischer Anspruch deutlich: In der Zusammenfassung der seine Zeit prägenden Stile sowie Spiel- und Satztechniken, die er ständig erweitert und neu zusammenführt, bis hin zu der Kulmination der Kontrapunktik des Spätwerkes. Unabhängig davon, ob ein unmittelbarer geistlicher Bezug gegeben ist, wie in den choralgebundenen Kompositionen, oder nicht, entsteht ein musikalischer Kosmos, der zum umfassenden Ausdruck des geistigen und seelischen Lebens wird und immer nur in einem einzigen Sinn zu verstehen ist: Soli Deo Gloria.

Dieses immense Lebenswerk zyklisch erlebbar zu machen, ist Anliegen des lange gehegten musikalischen Großprojektes der Gesamtaufführung der Orgelwerke Johann Sebastian Bachs, verteilt auf 16 Konzerte, die Bernhard Buttmann in Kooperation mit dem BR Studio Franken durchführen wird. Ein besonderes Merkmal unseres Sebalder Bach-Zyklus ist es, die Verbindung zwischen Bach und seinem großen Nürnberger Vorläufer Johann Pachelbel aufzuzeigen, weshalb in jedem der Konzerte gleichsam als ein „klingendes Logo“ auch eine Komposition von Pachelbel erklingen wird – eine Referenz vor dem Sebalder Orgelmeister und seiner langjährigen Wirkungsstätte, aber auch ein  weiterer Baustein in unseren Bemühungen um eine angemessene Würdigung seines musikalischen Schaffens.

 

Ein Einführungsabend in den gesamten Bach-Zyklus findet am Mo., 21. September um 19.30 Uhr in St. Sebald als Kooperationsveranstaltung vom Verein zur Förderung der Kirchenmusik an St. Sebald e. V. und der „evangelischen stadtakademie nürnberg“ statt.

Bernhard Buttmann erläutert sein Konzept mit Klangbeispielen an der großen Peter-Orgel, als prominenter Gastreferent konnte Prof. Dr. Werner Breig gewonnen werden, der als emeritierter Ordinarius für Musikwissenschaft lange Jahre an der Universität Erlangen gelehrt und als Mitherausgeber der Orgelwerke Bachs im Verlag Breitkopf und Härtel gewirkt hat.

Die Moderation übernimmt Detlef Krenge vom BR Studio Franken.

 

In diesem Jahr sind vier Konzerte im Abstand von jeweils zwei Wochen terminiert. Die weiteren Konzerte werden sich auf die Jahre 2021/2022 verteilen.

Info

Termine 2020:
Jeweils samstags um 18.30 Uhr:
26. September, 10. und 24. Oktober,
7. November.

Jeweils um 18 Uhr werden die einzelnen Programme vom Interpreten in einer kurzen Einführung vorgestellt.

Eintritt: € 12 / ermäßigt € 9

Text: Bernhard Buttmann, Nadja Prestel
Artikelfoto: istockphoto.com