Innenstadt
Ein Ordensname ergänzt den Taufnamen
Dem Herrn gehören

Ein Ordensname ergänzt den Taufnamen

Sie ist auf den Namen Kerstin getauft. Während ihres Studiums lernt sie auf dem Schwanberg im Landkreis Kitzingen die evangelische Communität Casteller Ring (CCR) kennen und tritt ihr bei. Das Hineinwachsen in die geistliche Gemeinschaft von Frauen endet nach einigen Jahren mit der „Profess“, bei der sich das neue Mitglied an die Gemeinschaft bindet. Zugleich hat sich Kerstin einen „Professnamen“ ausgesucht und ihre Wahl im Gespräch mit der Priorin des Ordens begründet: Dominika.

Seither ist ihr vollständiger Name: Kerstin Dominika Urban. „Das ist eine Lebensform, die ich mir damals gut vorstellen konnte“, erinnert sie sich, „mit einer Lebensordnung, die in sich schlüssig ist, und dem Gemeinschaftsgefühl, das mir damals wichtig war.“ Obwohl sich die Wege zwischen ihr und der CCR in den 2000er Jahren getrennt haben, hat sie ihren Professnamen behalten. „Es ist die weibliche Form von Dominicus und heißt übersetzt ,Die dem Herrn Gehörige´“, erklärt Urban. Zwar sei die Rolle des Dominikanerordens in der Zeit der Inquisition aus heutiger Sicht schwierig gewesen. Das habe aber bei der Namensfindung keine Rolle gespielt.

Ein Namensvetter bei den Benediktinern

Vielmehr gebe es eine traditionelle Nähe der CCR zum Benediktinerorden in Münsterschwarzach nahe Würzburg: „Dort gibt es den Bruder Dominicus, der in der Abtei wunderbar Orgel spielt“, sagt sie und lächelt dazu.

Der berufliche Weg der heute 62-Jährigen war ein anderer. 

Sie studiert Theologie, Sport und Religionspädagogik in Erlangen und Darmstadt. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Urban im landeskirchlichen „Amt für Gemeindedienst“ in Nürnberg in unterschiedlichen Abteilungen. Jetzt ist sie für Öffentlichkeitsarbeit, digitale Kommunikation und IT-Administration verantwortlich.

Im Ehrenamt beschäftigt sie der kommende Kirchentag in Nürnberg. Als Vorsitzende des bayerischen Landesausschusses ist sie eine wichtige Schnittstelle zwischen der Landeskirche mit ihren Gemeinden und der Kirchentagsleitung. Viele helfen zusammen, damit unter den überwiegend jungen Kirchentagsbesucher*innen ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, wie es die junge Kerstin Dominika
in der Communität auf dem Schwanberg gefunden hatte.

Text: Paul Schremser, Foto: privat