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Die 99 Namen ALLAHS
Die 99 Namen ALLAHS

Wenn Muslime beten, sagen sie „ALLAH“. Wenn Christen beten, sagen sie „Gott, Vater, Herr“ usw. Es ist jedoch wenig bekannt, dass Christen im Orient, z. B. im Libanon oder im Irak, beim Beten auch „Allah“ sagen. Allah ist der Schöpfer der Welt, der einzig Anbetungswürdige. Zu Ihm beten wir und bei Ihm suchen wir Zuflucht.

Allah ist uns näher als unsere Halsschlagader uns, heißt es in einem Ausspruch des Propheten Muhammed (Friede sei mit Ihm). Wie können wir Allah näherkommen? Welche Eigenschaften hat unser Schöpfer? 

Allah hat sich selbst im Koran mit folgenden Worten beschrieben: „Sprich: ‚Er ist Allah, ein Einziger, Allah, der Absolute (Ewige, Unabhängige, von Dem alles abhängt). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden, und Ihm ebenbürtig ist keiner.’“ (Koran, Kapitel 112). Um Allah näher zu erfahren, beschreibt Er sich mit seinen 99 Namen. Jeder dieser Namen steht im Islam für eine Eigenschaft, mit denen die Geschöpfe eine Verbindung zu ihrem Schöpfer knüpfen können. Die Grundlage für die islamische Lehre von den schönsten Namen Allahs ist die Aussage im Koran: „Und Allah hat die schönsten Namen – ruft ihn damit an!“ (Kapitel 7, Vers 180).  

Franz von Assisi war sehr beeindruckt von den 99 Namen Gottes im Islam. Nachdem er im Jahr 1219 den Sultan Malik Al Kamil in Ägypten getroffen hatte, schrieb er in seinem Gebet einen Lobpreis mit den schönsten Namen Gottes. 

 

Muslime versuchen die Namen und Eigenschaften Allahs in ihre täglichen Bittgebete einzubinden. Einige der Namen befinden sich in Kapitel 57, Vers 2-3: „Sein ist das Königreich der Himmel und der Erde. Er macht lebendig und lässt sterben, und Er hat Macht über alle Dinge. Er ist der Erste und der Letzte, der Offenbare und der Verborgene, und Er ist der Kenner aller Dinge.“ 

Wir Muslime sind angehalten, den Austausch und die Verbundenheit zu dem gemeinsamen Schöpfer mit Christen und Juden zu suchen. So heißt es dazu im Koran: „O Leute der Schrift! (Anm.: Damit sind Juden und Christen gemeint.) 

Kommt herbei auf ein Wort: Einigen wir uns darauf, dass wir Allah als Gott verehren und ihm kein anderes Wesen gleichsetzen, auch keinen von uns außer Allah vergöttern und als unseren Herrn anerkennen (Kapitel 3, Vers 64) 

Text: Ali Nihat KoÇ, Begegnungsstube Medina e.V.
Bilder: Ayşe Koç und Hüseyna Koç