Themenartikel
Den Hunger überwinden
Wertvolles Saatgut hilft, den Hunger zu überwinden.

Unfruchtbare Böden, steile Berghänge, unregelmäßige Niederschläge:
Im Westen Kenias reichen die Erträge der Kleinbauernfamilien oft nicht aus, um das ganze Jahr satt zu werden. Eine Partnerorganisation von „Brot für die Welt“ unterstützt die Menschen dabei, Hunger und Armut hinter sich zu lassen. Tief beugt sich Mary Lagat hinunter in ihr Beet. Ihr Kopf verschwindet zwischen den riesigen Kürbisblättern. Mit geübten Fingern pflückt sie ein Blatt nach dem anderen. Dann geht sie hinüber zum nächsten Beet. Bis der Sack, den sie mitgebracht hat, voll ist mit Kürbisblättern, Grünkohl und anderem Blattgemüse. „Wir haben alles, was wir brauchen“, sagt die 67-Jährige zufrieden. Bis vor wenigen Jahren waren die Felder der Familie Lagat und ihrer Nachbarn noch steinig und hart. Monokulturen, Brandrodung und der Einsatz chemischer Dünger haben sie ausgelaugt. Dazu verschärft der Klimawandel die Situation: Heftige Dürren und dann wieder extreme Niederschläge sorgen dafür, dass die Erträge immer bescheidener ausfallen. Oft war die jährliche Ernte schon nach wenigen Monaten aufgebraucht. Das ändert sich, als Ende 2018 Landwirtschaftsberater von „ADS North Rift“ ins Dorf kommen. Das ist eine Entwicklungsorganisation der Anglikanischen Kirche Kenias. Geschenke haben sie nicht mitgebracht. Dafür etwas viel Wichtigeres: Beratung, Austausch und Schulungen. Die Dorfbewohner*innen lernen, sich selbst aus ihrer Not zu befreien. Das sind gute Nachrichten. Im vergangenen Jahr hat „Brot für die Welt“ allein aus Bayern über 11,5 Millionen Euro an Spenden und Kollekten erhalten. Das sind fast 1 Million Euro mehr als 2021. Dieses Geld ist in weltweite Projekte wie das Beispiel aus Kenia geflossen. Und es hilft. Sandra Schumann ist Vorstandsmitglied im Diakonischen Werk Bayern mit Sitz in Nürnberg. Sie dankt für die Unterstützung und bittet auch heuer wieder um Spenden: „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Not in vielen Teilen der Welt vergrößert. Die Spenden ermöglichen es ‚Brot für die Welt′, darauf zu reagieren und sich weiterhin gegen Hunger und für Gerechtigkeit einzusetzen.“

Text: Paul Schremser auf der Grundlage von „Brot für die Welt“-Informationen
Fotos: Jörg Böthing/Brot für die Welt Karin Schermbrucker/Brot für die Welt

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Helfen Sie mit, den Hunger in der Welt zu überwinden:
Spendenkonto des Gemeindeverbunds der Innenstadt bei der Evangelischen Bank
IBAN: DE33 5206 0410 0005 3714 65
Betreff: Spende Brot für die Welt

Mary Lagats Enkelin Betty kann weiterhin zur Schule gehen, weil die Familie wieder genug zu essen hat.