Editorial
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Liebe Leserin, lieber Leser,  

Halt, halten, Haltung, anhalten, Haltestelle, innehalten, Nothalt, festhalten, Einhalt gebieten, zusammenhalten, Inhalt. Und noch viele Wörter mehr gibt es, in denen HALT vorkommt. 

Als Kinder haben wir das Spiel „Teekesselchen“ geliebt. Dabei muss man ein Wort suchen und erraten, das mehrere Bedeutungen hat. Zum Beispiel: HALT. Entweder ist damit ein Stopp gemeint oder Sicherheit, eine innere Stütze. 

Wir haben unsichere Zeiten. Viele Menschen fühlen sich haltlos. Was ist das für ein Segen, wenn Menschen in Krisen zusammenhalten. Sich gegenseitig Halt geben. Haltung zeigen. Immer wieder einmal anhalten und aus der Tretmühle des Alltag oder der Überforderung heraustreten. 

Mit dieser Ausgabe der Citykirche möchten wir Ihnen Mut machen: Halten Sie doch mal an!

Innehalten nennt Jan Depner das und bleibt
unterwegs in der Stadt einfach stehen (S. 4) Machen Sie ihm das doch mal nach. 

Halt suchen und finden Menschen oft in Kirchen. Die Ruhe in den schönen, kraftvollen Räumen unserer Kathedralen lädt dazu ein. Ebenso besondere Gottesdienste, die Herz und Seele berühren: Pop Up um Elf (S. 8), die Lorenzer Kurzandachten (S. 10), Mit der Seele hören (S. 12), Tohuwabohu (S. 14) und viele mehr. Auch Chorgesang, Rituale (und sogar ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte) sind wohltuende Anhaltemomente im Wochen- und Lebenslauf. 

HALT ist auch das Motto des 72. Musikfestes ION. Das internationale Festival für Geistliche Musik in Nürnberg wird vom 23. Juni bis 2. Juli mit einem breitgefächerten Programm das Thema HALT musikalisch durchbuchstabieren. Darauf freue ich mich schon jetzt.

HALT bedeutet auch Stopp! Ach, könnten wir den Kriegstreibern und denen, die weltweit die Menschenrechte missachten, doch einfach Einhalt gebieten. 

Das Haltesignal können wir aber zumindest bei uns selbst hochhalten: Stopp für negative Angewohnheiten und Kleinglauben. Die Fastenzeit lädt uns ein, Halt im Glauben zu suchen: Sieben Wochen ohne Verzagtheit.

Unverzagte Zeiten mit innerem Halt wünsche ich Ihnen im Namen des Redaktionsteams sehr herzlich, 

Ihre 

Annette Lichtenfeld

Pfarrerin St. Egidien und St. Sebald