Editorial
Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, 

„Da ist tote Hose“ – das sagen Menschen zu einer Veranstaltung oder zu einem Ort, an dem nichts läuft. Es lohnt sich nicht, hinzugehen. Da sind keine Menschen und da ist erst recht keine Stimmung.

„Hier ist Leben“ titelt diese neue Ausgabe der Citykirche. Und ja, das stimmt: In unseren Kirchen und Gemeinden, in den Veranstaltungen, Konzerten und Gottesdiensten der Nürnberger Innenstadtkirchen ist Leben. Hier kommen Menschen gern zusammen. Hier genießen sie Musik und Kultur, suchen Trost, Stärkung und Gemeinschaft. Junge und Alte sind da, Menschen von weither ebenso wie die Schon-immer-Nürnberger. Wir sind froh und dankbar für diesen großen Reichtum, den wir mitten in Nürnberg haben. Den Reichtum an Ideen und Potenzialen, an engagierten Menschen und wunderschönen Kirchen. Reich gesegnet sind wir damit. 

Da ist Leben. So lautet das Motto des diesjährigen Musikfestes ION. Auch da ist Leben –
und Musik vom Feinsten. Ich freue mich sehr auf die Vielfalt der Konzerte, auf Künstler*innen aus ganz Europa.

Einen kleinen Einblick in das bunte, pralle Leben in unseren Innenstadtkirchen erhalten Sie ebenso mit dieser Ausgabe. Auf dem Titelbild springt das Mädchen Leina in die Höhe und bunte Bälle schweben durch den Lorenzer Kirchenraum. So lebendig erleben viele Menschen Kirche: Kinder in Kindergärten und Kinderkantorei; ehrenamtlich Engagierte; Menschen, die mit Matthias Ank lange Jahre Musik machen durften oder seine Musik genießen; Gäste im Laurentius und im Café Maulbeere. Und viele, viele mehr.

Ich bin gekommen, damit sie das Leben in Fülle haben, sagt Jesus (Johannesevangelium, Kapitel 10, Vers 10). Ja, Kirchenaustritte und Missbrauchserfahrungen machen der Kirche als Institution sehr zu schaffen. Das ist nicht zu leugnen. Aber Kirche lebt von Gemeinschaft. Davon, dass Menschen gemeinsam glauben, hoffen, lieben. Dass sie mit Gottvertrauen und Zuversicht durch schwierige Zeiten gehen. Das verbindet. Das stärkt. Und da ist Leben. Gott sei Dank.

Mit herzlichen Grüßen aus der Redaktion 

Ihre
Annette Lichtenfeld

Pfarrerin St. Egidien und St. Sebald