Innenstadt
Moment amoll!
Fränkische Kurzliturgie

Die Projektgruppe „Tagzeitengebete“ entwickelt viele Andachtsformen extra für den Kirchentag. Durch den Nürnberger Innenstadtpfarrer Hannes Schott fand auch diese fränkische Kurzliturgie Eingang, die in vielen Vorbereitungsgruppen des Kirchentags die Runde und mit fränkischem Zungenschlag den Menschen Lust auf den Kirchentag in Franken macht. 

Augenzwinkernd sagt Schott, dass so in kürzester Zeit ein kompletter Gottesdienst gefeiert werden könne. Denn es wäre nur ein Gerücht, dass Franken maulfaule Stoffel wären. In Wirklichkeit könnten sie einfach hervorragend elementarisieren und sich aufs Wesentliche beschränken. Und wenn diese fränkische Kurzliturgie nicht nur amüsiert, sondern auch noch durch die kurzen Erläuterungen Halt gibt, dann würde er sich sehr freuen.

Foto: privat

Griss Godd

Allmächd

Bassd scho

Ade

„Griss Godd“ – Votum

Die fränkische Begrüßung „Grüß Gott“ ist ein verkürztes „Grüß dich Gott“. Dahinter steckt vermutlich laut Sprachforscher*innen ein Segen und Wunsch nach dem Frieden, den Gott schenkt, ähnlich dem jüdischen Shalom.

„Allmächd“ – Psalm

Fränkischer Stoßseufzer bei größtem Elend; Begeisterungsruf bei Überraschung und Freude. Verkürzung von „Allmächtiger Gott“ und damit der kürzeste Psalm überhaupt.

Wem „Allmächd“ zu groß und gewaltig ist, sagt: „Ach Godderla“. Denn Gott macht sich für uns ganz klein.  

„Bassd scho“ – Predigt

„Passt schon“ ist das höchste fränkische Lob – und die fränkische Übertragung des komplizierten theologischen Begriffes „Rechtfertigung“. 

„Du bassd scho so, wie du bisd!“ – Du bist von Gott so geschaffen und geliebt, wie Du bist und musst nichts für seine Liebe tun.

„Ade“ – Segen

Nicht nur in Franken gängiger Abschiedsgruß, entlehnt aus dem Französischen „Adieu“ – „zu Gott, Gott befohlen“. Auch „Tschüss“ stammt wohl ursprünglich daher, – Adjüs – lässt sich aber nicht mehr erkennen. Wer jemanden so verabschiedet, segnet diesen Menschen.