Kirche
Zur 64. Aktion „Brot für Welt“
Genug zum Leben trotz Klimawandels

Bis vor ein paar Jahren lebten die Menschen in Bangladesch (Südostasien) vom Fischfang und Reisanbau. Doch seit immer mehr Wirbelstürme das Meer aufwühlen und das Salzwasser ins Landesinnere vordringt, müssen sie neue Einnahmequellen finden. Das ist Herausforderung und Chance zugleich, vor allem für die Frauen.

Vor Aklima Begums Lehmhütte haben sich zwei Dutzend Menschen versammelt: Frauen in bunten Saris, Männer in karierten Röcken, Kinder in T-Shirts und kurzen Hosen. Sie sitzen in einem großen Kreis auf dem staubigen Boden und blicken erwartungsvoll in ihre Richtung. Auf einem kleinen Hocker hat die 34-Jährige eine Schautafel mit Illustrationen platziert. Gleich soll das Katastrophentraining beginnen.

In der Küstenregion von Bangladesch sind die Folgen des Klimawandels so heftig zu spüren, wie in kaum einer anderen Gegend der Welt. Jedes Jahr treffen mehrere Wirbelstürme auf die Küste und erzeugen Flutwellen, die Böden und Grundwasser versalzen. Auf den Äckern gedeiht kaum noch etwas. Die Fischer können immer seltener sicher aufs Meer hinausfahren. Sie riskieren, in den aufziehenden Stürmen ihren Fang oder sogar ihr Boot zu verlieren.

Brot für die Welt kann helfen

Das Leben der Familie ändert sich erst, als Aklima Begum beginnt, den Mitarbeitenden der „Christian Commission for Development in Bangladesh“ zu vertrauen. Die Partnerorganisation von „Brot für die Welt“ hilft den Menschen in der Küstenregion, ihre Lebensweise an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. 

Begum erhält nun besonderes Saatgut für den Reisanbau in Brackwasser. Vor ihrem Haus installiert sie einen Wassertank für den Regen und lernt, wie sie trotz des Salzes im Boden ihr Gemüse anbauen kann. Nun erntet sie in ihrem üppigen Hochgarten rund um das Haus fast jeden Tag Okra- und Chilischoten, Sonnenblumenkerne, Auberginen, Spinat, Linsen und Bohnen.

Das ist eine der Erfolgsgeschichten von „Brot für die Welt“. Damit sie weitergehen kann, werden Menschen gebraucht, die „Brot für die Welt“ unterstützen: Ein Regenwassertank kostet rund 150 € und 16 kg salzresistentes Saatgut gibt es für 48 €.

Helfen Sie „Brot für die Welt“ mit Ihrer Spende:

Gemeindeverbund der Innenstadt
IBAN: DE33 5206 0410 0005 3714 65
bei der Evangelischen Bank

Text: Paul Schremser auf Grundlage von „Brot für die Welt“-Informationen, Foto: Emtiaz Ahmed Dulu / Brot für die Welt