Innenstadt
Pegida
Glockenläuten für den Frieden

Parallel zu der Kundgebung von Pegida am 11. März 2018 auf dem Jakobsplatz hat die Kirchengemeinde St. Jakob zu einer Friedensandacht eingeladen. Entsprechend der geltenden Läuteordnung erklangen die Glocken. In Mails und Briefen wurden der Kirchenvorstand St. Jakob und Pfarrerin Simone Hahn dafür heftig kritisiert. Mit folgendem Statement möchte der Kirchenvorstand zeigen, dass ihm die Einladung zum Gebet durch das Läuten der Glocken eine Herzensangelegenheit ist.

„Es ist die Verantwortung der Kirche, für den Frieden zu beten. Das ist der Grund für unser Glockenläuten – es ist KEIN Läuten GEGEN etwas.“ Dies ist ein wichtiges Anliegen für uns – in St Jakob – aber auch in anderen Kirchen in Nürnberg und Umgebung. Wir werden das auch weiterhin tun. Gerade in Zeiten wie diesen. Das Wort VerantWORTung ist hier sehr wichtig – es steckt das WORT mit drin und die ANTWORT. Wir haben die VerantWORTung, das WORT zu ergreifen – gerade auch zum Gebet für den Frieden. Tun wir das nicht, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn keine Wunder geschehen, und alles bleibt wie es ist. Das Ganze hat mit unserer HALTUNG als Teil der Kirche zu den Menschen zu tun. Mit dieser unserer Haltung wollen wir uns und andere stärken – und hoffen, dass der Frieden auch innerhalb und außerhalb unserer Landesgrenzen wieder einziehen möge. Denn dann haben wir Kraft für die wichtigen Dinge im Leben – und die werden wir brauchen. Übrigens: Kirchen „bimmeln“ nicht, sondern sie „läuten“ – das ist ein himmelweiter Unterschied! Kirchenläuten ist (noch) etwas Grosses für uns und viele andere in unserem Land mit den unterschiedlichsten Nationalitäten: Die Glocken rufen damit zum Frieden auf – und zum Gottesdienst! Schlägt man eine Glocke an, so hört man ihren Klang, bis er immer leiser und leiser wird. Es ist aber fast unmöglich zu sagen, wann die Glocke still ist. Denn so lange die Glocke schwingt, ist ein Ton da, auch wenn wir ihn nicht mehr hören. So ist es mit allen Glocken die wir anschlagen … … Sie klingen weiter. So ist es mit allen Worten, die wir sprechen: Sie wirken weiter. Und wir haben die VerantWORTung, mit unseren Worten verantwortungsbewusst umzugehen, denn sie haben eine große Wirkung, die wir oft auf den Ersten Blick gar nicht abschätzen können. Und daher werden unsere Glocken auch weiter zum Friedensgebet einladen. Herzliche Grüße aus St. Jakob

 

Die Kirchengemeinden von St. Lorenz, St. Egidien und St. Sebald erklären sich solidarisch mit der Kirchengemeinde von St. Jakob und ihrer Pfarrerin Simone Hahn, die sich gegen die unsäglichen Hasstiraden zur Wehr setzen, die im Zusammenhang mit dem Glockenläuten als Aufruf zum Friedensgebet am Sonntag, 11. März 2018, entstanden sind.