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Von A bis Z
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Aron ha-Kadesch (deutsch: Toraschrein): Hier werden die Torarollen in der Synagoge aufbewahrt.

Beschneidung ist die Entfernung der Vorhaut des männlichen Gliedes acht Tage nach der Geburt. Zentrales Zeichen für den Bund Gottes mit dem Volk Israel nach 1. Mose 17. Auch Jesus wurde acht Tage nach seiner Geburt beschnitten (Lukas 2,21).

Chanukka (deutsch: Lichterfest) ist ein acht Tage dauerndes Fest zur Erinnerung an die Wiedereinweihung des -> Tempels im Jahr 164 v. Chr. (3597 nach jüdischer Zeitrechnung). Das Fest wird Ende November/Anfang Dezember gefeiert. Jeden Tag wird am Chanukka-Leuchter eine weitere Kerze angezündet, bis alle acht Kerzen brennen.

Davidstern, benannt nach König David, ist ein Hexagramm-Symbol, das als Symbol des Volkes Israel gilt.

Eretz Israel ist die traditionelle, hebräische Bezeichnung für das Gelobte Land, das in der Bibel „Kanaan“ genannt wird und in dem die Israeliten sesshaft wurden.

Gebetsriemen (hebräisch: Tefillin) sind ein Paar schwarze, mit Lederriemen versehene, kleine lederne Gebetskapseln. Das Anlegen zum Morgengebet an Werktagen dient als Mahnung Gottes, die Gebote der -> Tora zu halten.

Ivrit ist das moderne Hebräisch und eine der Amtssprachen in Israel.

Jom Kippur (deutsch: Versöhnungstag) ist der höchste jüdische Feiertag, ein strenger Ruhe- und Fastentag. Weil der jüdische Kalender sich nach dem Mond richtet, verändern sich alle jüdischen Feste gegenüber dem Gregorianischen Kalender. Jom Kippur wird im September/Oktober gefeiert.

Kippa ist eine vor allem in der Ausübung der Religion gebräuchliche Kopfbedeckung männlicher Juden.

Klagemauer ist der Rest des 2. Jerusalemer -> Tempels und die wichtigste heilige Stätte des Judentums.

Koschere Speisen entsprechen den jüdischen Speisegesetzen der -> Tora. Demnach werden die Lebensmittel eingeteilt in solche, die erlaubt („koscher“) sind und solche, die nicht erlaubt sind („treife“). Sehr vereinfacht gelten Landtiere, die Paarhufer und Wiederkäuer sind (z. B. Ziegen, Rinder) [beide Kriterien müssen erfüllt sein] oder Fische mit Flossen und Schuppen als koscher (z. B. ist Aal nicht erlaubt). Außerdem dürfen Milchprodukte nicht mit Fleisch gemischt werden. Deshalb gibt es in der koscheren Küche unterschiedliches (Koch-)Geschirr.

Laubhüttenfest (hebräisch: Sukkot) wird im Herbst gefeiert, fünf Tage nach -> Jom Kippur. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten, als die Israeliten bei der Wüstenwanderung nur in provisorischen Behausungen und unter freiem Himmel übernachteten. Das Fest dauert sieben Tage und geht in das „Torafreudenfest“ über, das besonders bei Familien mit Kindern beliebt ist.

Matze (deutsch: ungesäuertes Brot) ist ein dünner Brotfladen, der während -> Pessach gegessen und aus Wasser mit einer der fünf Getreidearten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Dinkel ohne Treibmittel hergestellt wird. Er erinnert daran, dass die Israeliten beim Aufbruch aus Ägypten keine Zeit hatten, den Teig für die Brote säuern zu lassen.

Menora, der siebenarmige Leuchter des 2. Je-
rusalemer -> Tempels, ist das Symbol des Judentums.

Omer-Zählen bezeichnet das rituelle Zählen der 49 Tage zwischen den Festen -> Pessach und Schawout. Dieses Fest erinnert an den Empfang der -> Tora am Berg Sinai.

Pessach (in der Lutherbibel: Passa) erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten. Es ist ein Familienfest im Frühling mit verschiedenen Riten, unter anderem dem Verzehr von -> Matze. Die Evangelien deuten das Abendmahl, das Jesus im Kreis seiner Jünger gefeiert hat, als Pessachmahl. 

Rabbiner haben die Aufgabe, die -> Tora zu lehren. Die Kurzform „Rabbi“ steht für einen Gelehrten der jüdischen Religion.

Schabbat (in der Lutherbibel: Sabbat) ist im Judentum der siebte Wochentag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Seine Einhaltung ist eines der -> Zehn Gebote. Er beginnt mit dem Sonnenuntergang am Freitag und dauert bis zum Eintritt der Dunkelheit am darauffolgenden Samstag. Das Christentum hat im Lauf der Zeit Elemente des jüdischen Schabbats für die Feier des Sonntags, dem Tag der Auferstehung Jesu, übernommen.  

Schma Jisrael (deutsch: „Höre Israel“) ist das wichtigste Gebet des Judentums, benannt nach den Anfangsworten aus 5. Mose 6,4-9. Es ist das Bekenntnis zur Einzigartigkeit Gottes und zum Gebot der Gottesliebe und wird täglich mehrfach gesprochen.

Synagoge ist ein Gebäude für die Versammlung der jüdischen Gemeinde und zum Feiern des gemeinsamen Gottesdienstes. Die christlichen Gottesdienste sind davon maßgeblich beeinflusst worden.

Tempel in Jerusalem ist das Zentrum des jüdischen Glaubens. Der erste Tempel aus der Zeit des Königs Salomo wurde um 586 v. Chr. von den Neubabyloniern zerstört. Vom Tempelneubau (ab dem 6. Jahrhundert v. Chr., später mehrfach renoviert, zerstört von den Römern 70 n. Chr.), existiert nur noch die -> Klagemauer.

Tora (mit Betonung auf dem a) ist der wichtigste Teil der hebräischen Bibel, die „Tanach“ genannt wird. Die Tora besteht aus den fünf Büchern Mose. Zu dieser „schriftlichen“ Tora gehört noch die ursprünglich „mündliche“ Tora. Sie erklärt ähnlich wie das Neue Testament, wie man die oft kurzen und mehrdeutigen Gebote aus der Bibel verstehen soll. Die Grundlage der mündlichen Tora bilden die Mischna und der Talmud.

Zehn Gebote sind eine direkte Rede Gottes an sein Volk, die Israeliten. Sie fassen Gottes Willen für das Verhalten der Menschen gegenüber ihm (1.–4. Gebot) und den Mitmenschen (5.–10. Gebot) zusammen. Sie haben im Judentum und im Christentum zentrale Bedeutung.

Zusammenstellung: Paul Schremser
Artikelfoto: iStockphoto.com