Kirche
Auf dem Weg zum Kirchentag in Nürnberg
Zeit für Veränderung
V. l. n. r.: Philipp Sommerlath, Clara-Marie Jantos und Daniel Hufeisen

„Jetzt ist die Zeit“ ist die Losung des großen Christentreffens im nächsten Jahr. Es ist ein Leitspruch für viele Veranstaltungen in der Stadt und auf dem Messegelände. 

Daniel Hufeisen, Clara-Marie Jantos und Philipp Sommerlath sind Teil des Vorbereitungsteams für den evangelischen Kirchentag, der vom 7. bis 11. Juni 2023 in Nürnberg veranstaltet wird. Für die
Citykirche haben sie sich bei einer Videokonferenz von ihren Homeoffices aus über die Worte aus dem Markusevangelium Kapitel 1, Vers 15 ausgetauscht: »Die von Gott bestimmte Zeit ist da. Sein Reich kommt jetzt den Menschen nahe. Ändert euer Leben und glaubt dieser guten Nachricht!«

Hören wir mal rein in das Gespräch:

Daniel Hufeisen: Jesus sagt hier, dass jetzt die Zeit da ist. Dass sein Reich, das Gottesreich, sichtbar wird und sichtbar ist in der Welt und dass wir unser Leben darauf ausrichten und dieser guten Nachricht glauben können. Wo erlebt ihr das?

Philipp Sommerlath: Eigentlich immer. In jedem Moment meines Lebens – den bewussten und unbewussten Momenten – ist Platz für meinen Glauben und Platz für Gott.

Hufeisen: Ich frage mich, ob ich mich von dieser Aufforderung in meinem Alltag wirklich ansprechen lasse? Also mein Leben zu ändern und wirklich diese Schritte zu gehen. Oft bin ich dann doch zu träge.

Clara-Marie Jantos: Ich hänge immer an diesem einen Punkt. Woher weiß ich denn, wann die Zeit da ist, um etwas zu ändern? Bei großen Entscheidungen in meinem Leben frage ich mich immer, ob jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. Und sobald ich beginne, über etwas nachzudenken, ist die Zeit eigentlich schon gekommen. Ich bin diesen Prozess schließlich schon eingegangen.

Sommerlath: Aber nochmal zum Text. Da steht: „Die von Gott bestimmte Zeit ist da.“ Sein Reich kommt jetzt zu den Menschen. Das heißt, es ist da, es war da und es wird auch da sein. Und weil es da ist, sollen wir unser Leben ändern und glauben. Und jeder kann mit seiner Freiheit entscheiden, wie er das annimmt.

Jantos: Ich frage mich, ob das fair ist: Für die einen ist es leichter, diese Umkehr, das Loslassen, das Zurücklassen, und für die anderen nicht. Je nach Ausgangssituation. Und es bedeutet immer den Verlust von etwas Anderem.

Hufeisen: Umkehr kann ganz praktisch bedeuten, dass ich wirklich mein altes Leben zurücklasse. Es kann aber auch heißen, einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Wenn ich die ganze Welt mit neuen Augen betrachte, ändert sich dadurch natürlich auch mein Leben. Auch wenn es von außen her vielleicht gar nicht so viele Veränderungen gibt.

Sommerlath: Was bedeutet das für die Gesellschaft? Und ist jetzt auch die Zeit für Veränderungen in der Kirche?

Hufeisen: Ich denke, das hat verschiedene Dimensionen. Einmal eine geistliche Dimension, den Blick auf das Reich Gottes. Daneben sind es die großen aktuellen Themen. Zum Beispiel unser Einsatz für die Klimagerechtigkeit. Es gibt kaum ein Thema, bei dem die Zeit so drängt und wo jede Minute Nichtstun Auswirkungen hat. Und in der Kirche merken wir an allen Ecken und Enden, dass die Zeit gekommen ist für einen Sinneswandel. Wir müssen hinschauen und neue Wege gehen.

Jantos: Genau. Die Zeit für Veränderungen ist jetzt und nicht erst in 20 Jahren. Das gilt für die Kirche wie für das Klima.  

Sommerlath: Dann lässt sich hoffentlich die Vorfreude spüren auf das, was kommt. Auf das Morgen, die Zukunft und den Kirchentag 2023 in Nürnberg.

Hufeisen: Dieser frohe Blick nach vorne findet sich ja auch im Bibeltext. Sein Reich wird sichtbar in dieser Welt. Das ist eine gute Sache, auf die wir uns freuen können.

Jantos: Also deswegen heitere Aussichten?

Hufeisen: Genau. Jetzt ist die Zeit für heitere Aussichten.

Artikelfoto: Evangelischer Kirchentag